Schloss Mespelbrunn

2. September 2012
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Burgen und Schlösser

Dieses Schloss ist ein Wasserschloß. Es liegt in der Gemeinde Mespelbrunn zwischen Frankfurt am Main und Würzburg in einem abgelegenen Seitental im Spessart. Seinen Ursprung verdankt es einer Schenkung des Mainzer Erzbischofs Johann II. von Nassau. Am 1. Mai 1412 übereignete dieser seinem kurfürstlichen Forstmeister Hamann Echter den „Platz zum Espelborn“, der an einem Weiher ein unbefestigtes Haus baute. Der Spessart war zu dieser Zeit ein wilder und unerschlossener Wald, den die Hussiten als Zwischenstation ihrer Plünderungszüge nutzten. 1427 begann deshalb Hamann Echters gleichnamiger Sohn, aus dem unbefestigten Wohnhaus ein befestigtes Haus mit Mauern, Türmen und einem Wassergraben zu errichten.

Wasserschloss Mespelbrunn

Wasserschloss Mespelbrunn

In den folgenden friedlicheren Zeiten wurde aus dem abweisenden Gemäuer durch die nachkommenden Generationen ein verträumtes Renaissanceschloss. Zwischen 1551 und 1565 wurde das Schloss von Peter Echter von Mespelbrunn und seiner Frau Gertraud von Adelsheim umgebaut. Diesem Umbau verdankt das Wasserschloss sein heutiges Aussehen. Über dem Turmportal findet man eine Abbildung der beiden mit deren Hausspruch:
“Ehelich Lieb in Gott und stete Trew Bringt Glück und Segen ohn alle Rew. Mit Ernst und Fleis haben wir Gott vertraut, Den Unseren zu Gut dies Haus gebaut.”

Portal Mespelbrunn

Titel: Portal Mespelbrunn
Foto: Maulaff
Original-Datei: Portal Mespelbrunn
Lizenz: creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de
(Quelle: Wikipedia)

Zehn Kinder brachte Gertraud von Adelsheim zur Welt. Das bekannteste Kind dürfte Julius Echter gewesen sein, der als Fürstbischof von Würzburg und Herzog in Franken 1576 das Juliusspital und 1583 die Universität in Würzburg gründete. Außerdem ließ er die Festung Marienberg erweitern.
Keine hundert Jahre nach dem Tod Peter Echters erlosch die männliche Linie, trotz des Kinderreichtums. Der Dreißigjährige Krieg forderte auch hier seine Opfer. Die letzte Frau im Geschlecht Echter, Maria Ottilia, heiratete 1648 Philipp Ludwig von Ingelheim. Dieser entstammte dem Freiherrengeschlecht derer von Ingelheim, das später in den Grafenstand erhoben wurde. Im Jahr 1665 starb der Mannesstamm der Familie Echter aus, deshalb durften die beiden Familien mit kaiserlicherer Erlaubnis ihre Namen und Wappen zusammenfügen. Somit konnten sie die Tradition der Familie Echter weiterführen. Noch heute lautet der Name der Familie „Grafen von Ingelheim genannt Echter von und zu Mespelbrunn“.
Dank seiner versteckten Lage überstand das malerische Schloss Mespelbrunn alle Kriegswirren unversehrt und sein Erscheinungsbild ist bis heute erhalten. Das Wasserschloss befindet sich noch immer in Privatbesitz, die gräfliche Familie von Marie Antoinette Gräfin von Ingelheim Echterin von und zu Mespelbrunn bewohnt den Südflügel des Hauses, der Nordflügel ist von Karfreitag bis Allerheiligen zu besichtigen. Wer nähere Informationen für die Planung benötigt, besucht am besten die schlosseigene Homepage.

Schloss Mespelbrunn im Spessart, Westflügel

Titel: Schloss Mespelbrunn im Spessart, Westflügel
Foto: Presse03
Original-Datei: Schloss Mespelbrunn im Spessart, Westflügel
Lizenz: creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de
(Quelle: Wikipedia)

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