Krankheiten im Mittelalter – Grippe (Hustenfieber)

1. Dezember 2013
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Im Mittelalter hielt man die Hauptsymptome wie Husten und Schnupfen schon für die Krankheit selbst, außerdem war sie unter vielen verschiedenen Namen bekannt, je nach Region und Zeit.

So nannte man die Grippe also z.B. vloze, floss, siech, flössig usw. Nach der Säftelehre dachte man, der Schnupfen reinige das Hirn (welches man übrigens für eine Drüse hielt) von feuchtem und kaltem Unrat.

Damals schrieb C. Africanus: “Der Schnupfen ist eine über das natürliche Maß hinausgehende Feuchtigkeit, welche sich aus dem vorderen Teil des Kopfes durch die Nase nach außen ergießt und vorwiegend bei Kälte zunimmt.” Er versuchte also einen Zusammenhang zwischen feuchtem und kaltem Klima und dem häufigeren Auftreten von Schnupfen herzustellen.

Von einer Virusgrippe-Epidemie wird erstmals aus dem Winter des Jahres 876/877 erzählt. So sagte man, dass ein Fieber mit Augenbeschwerden und Husten unter den Germanen grassiert, welche nach der Rückkehr eines Heeres von Italien ausbrach. Man sagte, dass viele Soldaten hustend den Geist aufgaben.

Die Grippe breitete sich rasch aus, über mehrere Länder hinweg. Sie verursachte in ein bis zwei Schüben pro Jahrhundert große Massensterben, betroffen waren Alte sowie Junge. Besonders verlustreich verlief die Seuche im Jahr 1427, z.B. in Memmingen, Augsburg und Straßburg.

Bernhard M. Lersch, ein Arzt und Naturwissenschaftler (1817 – 1902) schrieb z.B.: Innerhalb mehrerer Wochen starben in Stadt und Land 3 Bischöfe, 183 Deutschordensherren, 560 Priester, 38.000 Bürger und Bauern, 25.000 Knechte und Mägde und 18.000 junge Kinder.

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