Krankheiten im Mittelalter – Pocken

13. Oktober 2013
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Die Pocken (oder Blattern) sind eine verheerende Seuche in der Geschichte der Menschheit. Wie die Pest forderten auch die Pocken in unbeherrschbaren Epidemien viele, viele Todesopfer. Die Pocken lösten im 18. Jahrhundert sogar die Pest als schlimmste Krankheit ab!

Der Verlauf der Krankheit beginnt im Nasen-Rachen-Bereich, wo die Viren die Schleimhäute befallen. Von dort werden sie in den gesamten Körper geschwemmt. Die Betroffenen leiden an Fieber und Schüttelfrost, dann entstehen am ganzen Körper die Bläschen auf der Haut, für die die Pocken bekannt sind.

Im Mittelalter starb jedes zehnte Kind an Pocken, noch bevor es das zehnte Lebensjahr erreichte. Nach Europa kamen die Pocken wahrscheinlich im Jahre 165, als siegreiche römische Truppen aus Syrien zurückkamen. Ab diesem Zeitpunkt verbreitete sich die Seuche und wütete 24 Jahre lang. Die Folge davon war ein Massensterben über ganze Landstriche hinweg.

Pocken - Miniatur aus der Toggenburg-Bibel vom 1411

Miniatur aus der Toggenburg-Bibel (Schweiz) von 1411.
( Die Krankheit wird allgemein für Pest gehalten. Die Lage der Beulen oder Blasen deuten aber eher auf Pocken hin. )
Quelle: Wikipedia

Dieses Massensterben ging als “Antoninische Pest”, benannt nach dem Gentilnamen des römischen Kaiser Mark Aurel (Gentilname ist so etwas wie unser heutiger Nachname), in die Geschichte ein. Ab dem 11. Jahrhundert trugen die Kreuzritter zur Verbreitung der Pocken bei, bis ganz Europa und der Nahe Osten unter den Pocken litten.

Diese Krankheit verursachte Angst und Schrecken unter den Menschen damals. In manchen Gegenden ging es soweit, dass ein Kind erst ab dem 10. Lebensjahr richtig zur Familie gehörte. Die Angst der Eltern, ihr Kind durch die Pocken zu verlieren, war übermächtig.

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