Als Sitz des Landmeisters des Deutschen Ordens wurde die Marienburg zwischen 1270 und 1300 am Ufer der Nogat ca. 60 Kilometer von Danzig entfernt gebaut.
Nach der Übernahme von Danzig durch den Deutschen Orden verlegte der Hochmeister des Ordens, Siegfried von Feuchtwangen, seinen Sitz 1309 von Venedig auf die Marienburg.
Die ursprüngliche Burg erwies sich schnell als zu klein, zu beengt und vor allen Dingen nicht repräsentativ genug. So wurde die Festung zum Schloss umgebaut.
Der Deutsche Orden verlor etliche Schlachten. Die Marienburg jedoch hielt jeder Belagerung stand.
Im Jahre 1457 allerdings musste der Hochmeister, der mit dem Sold in Verzug geraten war, die Burg an seine Söldner verpfänden. Die Söldner verkauften die Burg an den polnischen König und der Hochmeister floh nach Königsberg.
Die heutige Burg gliedert sich in das Hochschloss, das Mittelschloss, das Vorschloss und die Marienkirche.
Das Hochschloss ist der älteste Teil der Marienburg und stellt das ursprüngliche Kastell dar.
Der größte Teil der Burg ist das Mittelschloss. Es wurde ab 1309 errichtet, als der Hochmeister seinen Sitz von Venedig zur Marienburg verlegte. Der um 1400 fertiggestellte Hochmeisterpalast wurde vermutlich nach Plänen des aus Koblenz stammenden Baumeisters Nikolaus Fellenstein errichtet. Er hat die Form eines Wohnturms und weist neben gotischen Elementen auch Einflüsse der flämischen und italienischen Baukunst auf. Zu den beeindruckendsten Innenräumen des späten Mittelalters zählen die beiden im Hochmeisterpalsat gelegenen Säle (Sommer- und Winterremter). Die quadratischen repräsentativen Räume werden jeweils nur von einer Granitsäule getragen.
Einer Legende zufolge soll der polnische König Jagiello im Jahre 1410 versucht haben, die Säule des Sommerremters zu treffen und den Hochmeister und sein Gefolge im einstürzenden Gewölbe zu töten. Die Steinkugel jedenfalls steckt noch heute in der Wand über dem Kamin.
Während im Winterremter noch heute Reste der mittelalterlichen Bemalung zu sehen sind, wurde der Sommerremter in den Jahren 1822 bis 1828 nach Entwürfen Karl Friedrich Schinkels neu gestaltet.
Ebenfalls ab 1309 wurde das Vorschloss/ die Vorburg erbaut. Hier besteht seit Mitte des 15. Jahrhunderts ein kompliziertes Mauer-Graben-Zwinger-System mit teilweise vierfachem Mauerring, welches von den Schweden in den Jahren 1656 bis 1659 noch durch Verteidigungswälle verstärkt wurde.
Die Kapelle des Hochschlosses wurde bis zum Jahre 1344 unter dem Hochmeister Dietrich von Altenburg zur Sankt Marien-Kirche ausgebaut. Der Chor überragt den Baukörper des Hochschlosses.
Während die im 2. Weltkrieg stark zerstörte Burg von Polen wieder aufgebaut und restauriert wurde, wird die Kirche heute nur durch Stützen am Einsturz gehindert. So wird auch heute noch die enorme Zerstörung dokumentiert.
Die beeindruckende Burg ist der größte Backsteinbau der Welt.
Guten Tag,
Wo finde ich Auskünfte über Bewohner der Marienburg von Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhundert?
Vielen Dank vorab für eine baldige Antwort.
Hallo Paul,
da können wir leider nicht helfen. Für den Artikel über die Marienburg haben wir viel im Internet recherchiert. Sicherlich finden sich dort auch Informationen über die Zeit nach dem Mittelalter.
Viele Grüsse
kortini
hallo,
ein sehr interessanter beitrag!
da ich für meinen stark, sehbehinderten chef ein bisschen über die marienburg recherchiere, hätte ich da mal eine frage!
handelt es sich bei der abgebildeten brücke zur burg um die die pfahlbrücke die von dietrich erbaut wurde?
wäre toll, wenn ich ein paar details erhalten würde! vorab schon danke!
Hallo Manuela,
da musste ich selbst auch nachlesen. Gefunden habe ich, dass die ursprüngliche vom Hochmeister Dietrich von Altenburg errichtete Pfahlbrücke beim Eisgang 1735 völlig zerstört wurde. Leider wurde die Brücke nicht wieder aufgebaut. Im Jahr 1741 wurde die Erlaubnis erteilt eine Schiffbrücke zu bauen. Hier konnten die Kähne im Herbst ausgefahren werden. Noch mehr Informationen zur Marienburg gefällig? Dann könnte die Seite von preussenweb.de das richtige sein.
Danke!
schön, dass ich so schnell eine Antwort erhalte
Dann werde ich diese seite mal ansehen.
Liebe Grüße aus Vorarlberg
Manuela