Der Deutsche Orden

7. Juli 2013
Von

Ritter

Der Deutsche Orden, der jüngste der drei großen geistlichen Ritterorden, ging aus einem der Überlieferung nach von Deutschen aus Lübeck und Bremen im Umfeld des 3. Kreuzzuges bei der Belagerung von

Hermann von Salza

Hermann von Salza (um 1162-1239), 4. Hochmeister des Deutschen Ordens (Darstellung 17./18. Jahrhundert – Schatzkammer des Deutschen Ordens)

 Akkon gegründeten Hospital hervor. 1191 anerkannt, war der Orden zunächst nur in der Krankenpflege tätig. 1198 wurde er in einen geistlichen Ritterorden umgewandelt und 1199 von Papst Innozenz III. bestätigt. Er erhielt als Regel zunächst eine Mischung aus Johanniterregel (für die caritativen Tätigkeiten) und Templerregel (für seine militärischen Aufgaben).
Eigene Statuten wurden erst Mitte des 13. Jahrhunderts formuliert. Von Anfang an bestand eine enge Bindung an das staufische Herrscherhaus. Nach anfänglicher

Der Deutsche Orden

Stagnation blühte der Orden unter dem 4. Großmeister Hermann von Salza (1210-1239) wegen dessen ausgezeichneter Beziehungen sowohl zu Kaiser Friedrich II. als auch zu den Päpsten auf. 1221 gelang ihm die völlige Gleichstellung mit den beiden anderen großen Ritterorden, den Templern und Johannitern. Hermann von Salzas Bestreben, dem Orden ein eigenes Territorium zu sichern, schlug zunächst fehl. 1211 wurde das Burzenland dem Orden vom ungarischen König übertragen. Als Gegenleistung sollte der Orden das Land vor Übergriffen der heidnischen Kumanen schützen. In Folge gab es jedoch Differenzen zwischen dem König und dem ungarischen Adel einerseits und dem Orden andererseits, die 1225 zu dessen Vertreibung führten. Ab 1231 kam es zum Engagement des Ordens in Preußen. Dort hatte Konrad von Masowien den Orden um Beistand gegen die Übergriffe der heidnischen Prussen gebeten und ihm dafür das Kulmer Land übereignet. Durch Ausweitung seines Territoriums in das Land der Prussen gelang dem Orden die Bildung eines unabhängigen, nach Vorbild des Königreiches Sizilien organisierten, Ordensstaates. Die sich später entwickelnden Streitigkeiten zwischen dem König von Polen und dem Prinzen von Litauen auf der einen Seite und dem Deutschen Orden auf der anderen Seite mündeten schließlich in die Schlacht bei Tannenberg (15.07.1410), die für den Orden in einer katastrophalen Niederlage, bei der der Hochmeister und fast die gesamte Ordensspitze fiel, endete und der in der Folge seinen Niedergang einleitete. 1809 verlor er schließlich sein letztes ihm verbliebenes Territorium Mergentheim. Seit 1929 wird der Deutsche Orden als rein klerikaler Orden nach kanonischem Recht geführt.

Tags:

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *