Burg Hanstein

14. Juli 2013
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Burgen und Schlösser

Von dieser frühmittelalterlichen Burg sind heute nur noch Ruinen übrig geblieben. Allerdings gilt sie als eine der größten Burgruinen Mitteldeutschlands. Diese eindrucksvolle Ruine findet man bei Bornhagen im thüringischen Landkreis Eichsfeld.

Burg Hanstein um 1900

Ruine der Burg Hanstein, Stammsitz der Familie von Hanstein im Eichsfeld, hier in einer Aufnahme um 1900
Quelle: Wikimedia

Lange ging man davon aus, dass Burg Hanstein schon im 9. Jhd. errichtet wurde und sich im Besitz des Klosters Corvey befand. Die älteste Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1070, anlässlich ihrer Zerstörung durch Heinrich IV. Damals wüteten die Sachsenkriege, in denen der Kaiser Stämme unterwarf und sein Reich erweiterte. Daraus kann man schließen, dass die Burg, die damals vermutlich an anderer Stelle als heute stand, einige Zeit vor 1070 errichtet worden sein muß.

Fels und Burg Hanstein im Eichsfeld (Thüringen)

Titel: Fels und Burg Hanstein im Eichsfeld (Thüringen)
Foto: Michael Sander
Original-Datei: Fels und Burg Hanstein im Eichsfeld (Thüringen)
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Aussicht von der Burg Hanstein bis zum Hohen Meißner

Titel: Aussicht von der Burg Hanstein bis zum Hohen Meißner
Foto: 79.214er
Original-Datei: Aussicht von der Burg Hanstein bis zum Hohen Meißner
Lizenz: creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de

Man vermutet, dass die Burg durch das Erbe der 1144 ausgestorbenen Grafen von Northeim in welfischen Besitz gelangte. Durch Heinrichs des Löwen jüngsten Sohn Otto IV. gelangte die Burg im Jahr 1209 an den Mainzer Erzbischof. In seinem Auftrag begannen Heinrich und Lippold von Hanstein 1308 mit dem Bau der heutigen Burg. Die Herren von Hanstein betrieben als Erben der Burg im 14. und 15. Jhd planvolle Politik des Besitzerwerbs, so entstand schließlich das adlige Gericht Hanstein. Dieses umfasste 21 Dörfer. Als diesen Herren der Erwerb der Stadtherrschaft nicht gelang, sahen sie sich zu manchen Zeiten zum Raubrittertum gezwungen. Um sich dagegen zu wehren und die Handelsstraße durch das Werratal zu schützen, ließ Landgraf Ludwig I. von Hessen schließlich die Burg Ludwigstein errichten.

Nach der Zerstörung der Burg im 30jährigen Krieg durch schwedische Truppen wurde sie nicht mehr dauerhaft bewohnt.

Burgruine Hanstein bei Bornhagen im Eichsfeld/Thüringen

Titel: Burgruine Hanstein bei Bornhagen im Eichsfeld/Thüringen
Foto: Hauser1968
Original-Datei: Burgruine Hanstein bei Bornhagen im Eichsfeld/Thüringen
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Blick vom Hanstein nach Süden zur Junkerkuppe

Titel: Blick vom Hanstein nach Süden zur Junkerkuppe
Foto: Dehio
Original-Datei: Blick vom Hanstein nach Süden zur Junkerkuppe
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Später wurde die Burg von der DDR als Wachposten genutzt. Ihre Lage an der innerdeutschen Grenze war hierfür sehr gut geeignet. Durch die Unterstützung des ortsansässigen Heimatvereins werden an der Ruine seit 1985 wieder denkmalpflegerische Arbeiten vorgenommen.

Heute findet jedes Jahr am ersten Augustwochenende ein Mittelalterfest statt, das jährlich über 10.000 Besucher anlockt. Außerdem ist die Burg Hanstein ein beliebtes Wanderziel. Unterhalb der Burgruine befindet sich ein altes Wirtshaus, der Klausenhof, das zum Verweilen einlädt.

Gleich zwei Seiten beschäftigen sich im Internet mit der Ruine. burgruine-hanstein.de ist die richtige Seite, um einen Besuch zu planen. burghanstein.de ist der örtliche Heimatverein, der ebenfalls mit wissenswerten Fakten und Veranstaltungen rund um die Burg aktiv ist.

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