Burg Steinamwasser

20. Januar 2013
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Burgen und Schlösser

Von dieser ehemaligen hochmittelalterlichen Höhenburg ist heute nur noch eine Ruine erhalten. Man findet sie über dem Ort Steinamwasser im oberpfälzischen Landkreis Amberg-Sulzbach in Bayern.

Die Burgruine, die auch Veste Strebenstein genannt wird, wurde vermutlich schon während des 12. Jahrhunderts gebaut. In einer Urkunde aus dem Jahr 1144 nämlich findet sich der Name “Syboto von Steinigewasser” als Urkundenzeuge des Bischofs Egilbert aus Bamberg. Dieser war jedoch nicht für das Bistum Bamberg tätig, er wurde deutlich von den bischöflich-bambergischen Ministerialen durch ein “außerdem” ausgegrenzt. Weitere Zeugen sind Syboto von Turndorf sowie sein gleichnamiger Sohn und sein vermutlicher Bruder Luitpold.

Burgruine Steinamwasser - aus südlicher Richtung

Burgruine Steinamwasser – aus südlicher Richtung
(Quelle: Wikipedia)

Burgruine Steinamwasser - Aufgang zur Burg durch eine Schlucht

Burgruine Steinamwasser – Aufgang zur Burg durch eine Schlucht
(Quelle: Wikipedia)

Die Burg selbst wurde im September des Jahres 1295 das erste Mal urkundlich erwähnt, als sie von Bischof Arnold von Solms an Jutta (Witwe des 1293 verstorbenen Landgrafen Gebhard von Leuchtenberg) und ihren Sohn verpfändet wurde. Diese gaben die Burg an ihre Vasallen, den “Stören von Störenstein” weiter. Im Jahr 1348 war sie im Besitz von Heinrich Stör.

Zu Beginn des 15 Jhd. kam die Burg wieder an das Bistum Bamberg zurück, allerdings war sie nur noch eine Ruine. Man vermutet, dass sie während des Krieges zwischen den bayrischen Pfalzgrafen und König Wenzel zerstört wurde.

Burgruine Steinamwasser - Quadermauer an der Südseite

Burgruine Steinamwasser – Quadermauer an der Südseite
(Quelle: Wikipedia)

Burgruine Steinamwasser - Ostseite des Burgfelsens

Burgruine Steinamwasser – Ostseite des Burgfelsens
(Quelle: Wikipedia)

Der bamberger Fürstbischof Albrecht von Wertheim verlieh im Jahr 1405 Hans Streber „daz Burgstal zu Strebenstein in Villa Steingenwasser“. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Burg “Strebenstein” genannt. Hans Streber musste sich verpflichten, dem Bischof mit der Burg gegen jedermann zu dienen, ausgenommen den Bayernherzog Johann. Streber, ein Bürger der Reichsstadt Nürnberg, baute die Burg innerhalb von zwei Jahren wieder auf. Allerdings waren ihm dabei Beschränkungen auferlegt worden, so durfte er nur einen dünnwandigen Fachwerkbau errichten. Die Verpflichtung gegenüber Herzog Johann in Payern vom März 1407 war: „daz wir dasselb haus fürbaß von maurwerck weder inwendig noch außwendig nit bevesten sollen in dhein weise dann als ez itzund bevest und gepaut ist, aber mit holtzwerck mögen wir daz wol pauen und mit ziegeln decken und eins zigelsteins dick in dy wende mauren, als vil dez an dem haus note ist“.

Burgruine Steinamwasser - Quader der südlichen Ringmauer

Burgruine Steinamwasser – Quader der südlichen Ringmauer
(Quelle: Wikipedia)

Burgruine Steinamwasser - Ostseite der Burgruine mit dem ehemaligen Zugang über die Schlucht

Burgruine Steinamwasser – Ostseite der Burgruine mit dem ehemaligen Zugang über die Schlucht
(Quelle: Wikipedia)

Im Jahr 1412 wurde die Burg zur Hälfte an Hans Nankenreuther als Lehen übertragen. Die andere Hälfte verlieh man im Jahr 1422 an Hans Streber zu Strebenstein. 8 Jahre später, 1430, fand die zweite Zerstörung der Burg statt. Sie wurde während des Hussitenkrieges (zwischen 1419 und 1439) niedergebrannt. Der Wiederaufbau der Burg durch Hans Streber durch Fachwerkbauten erleichterte die Eroberung. Bis 1441 wurde die Burg nun als Burgstall an verschiedene Besitzer verliehen, ab 1446 ist wieder vom Schloss Strebenstein die Rede. Der Wiederaufbau fiel also zwischen die Jahre 1441 und 1446.

Burgruine Steinamwasser - Ansicht der Ruine von Süden

Burgruine Steinamwasser – Ansicht der Ruine von Süden
(Quelle: Wikipedia)

Burgruine Steinamwasser - Der ehemalige Zugang zur Burg ging vom Felsen auf der linken Seite über eine Zugbrücke zur rechten Seite

Burgruine Steinamwasser – Der ehemalige Zugang zur Burg ging vom Felsen auf der linken Seite über eine Zugbrücke zur rechten Seite
(Quelle: Wikipedia)

Im Fürstenkrieg zwischen 1459 und 1463 fand die dritte und vermutlich letzte Zerstörung statt. Ob die Burg Steinamwasser danach nochmals aufgebaut wurde, ist nicht überliefert. Möglicherweise wurde sie auch im 30-jährigen Krieg endgültig zerstört.

Heute sind von dieser Burg nur noch Mauerreste übrig, die von Bäumen überwachsen sind. Da sie auf einem Felsturm liegt, ist sie nur von erfahrenen Kletterern zu ersteigen.

Vom gleichnamigen Ort Steinamwasser aus ist von der Ruine kaum etwas zu sehen. Die Ruine ist vom bayrischen Landesamt für Denkmalpflege als Bodendenkmal erfasst.

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