Der Advent

2. Dezember 2012
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Die Alte Kirche legte die Adventszeit auf die Tage zwischen dem 11.11. (“Fast-Nacht”) und dem 06.01. (Epiphanias) fest. Abzüglich der “fastenfreien” Samstage und Sonntage ergaben diese acht Wochen insgesamt 40 Tage – wie die Passionszeit vor Ostern. Diese Festlegung geschah zu einer Zeit, als das Christentum noch nicht als Religionsgemeinschaft anerkannt war. “Unser” Weihnachten gab es noch nicht, das “Fest der Erscheinung des Herrn” am 6. Januar wurde aber schon begangen.

Papst Greogor I

Gregor I. beim Diktieren der Gregorianischen Gesänge (aus dem Antiphonar des Hartker von St. Gallen, um 1000) (Quelle: Wikipedia)

Als Kaiser Konstantin im Jahre 313 für das gesamte Römische Reich die Religionsfreiheit deklariert hatte, konnten auch Mitglieder der Armee sowie Staatsbeamte Christen werden, ohne ihren Beruf aufgeben zu müssen. In der Armee war ein Feiertag besonders beliebt, das Fest des “Sol invictus” am 25. Dezember mit Wurzeln im persischen Mithraskult. Nachdem Kaiser Konstantin den Gott der Christen zu seinem persönlichen Schutzgott erklärt hatte und die Christen Jesus von Nazareth als “das wahre Licht” bekannten, lag nichts näher, als diesen bereits beliebten Tag inhaltlich neu zu füllen.

Wenn nicht Mithras das “wahre Licht”, die Sonne der Welt ist, sondern Jesus von Nazareth, dann ist der 25.12. sein Tag. Seither wird Weihnachten an diesem Datum gefeiert. Allerdings wußten die Alten sehr genau, wie dieser Mensch geendet hat – jämmerlich am Kreuz. Christus wird geboren, damit er stirbt. Da konnte die Adventszeit nur als Fastenzeit begangen werden.

Papst Gregor der Große legte die Zahl der Adventssonntage auf vier fest. Seither beginnt die Adventszeit zwischen dem 27.11. und dem 03.12. und endet mit der Christvesper – abends 18.00 Uhr – am Heiligen Abend. Weihnachten nämlich ist am 25. Dezember!

Alle unsere Adventsbräuche entstammen der Neuzeit und sind im Mittelalter weitgehend unbekannt.

© Amhara zu Agorá

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