Die Heilige Barbara

2. Dezember 2012
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Eine der bekanntesten christlichen Heiligen ist Barbara, die im späten 3. Jhdt. in der heutigen Türkei gelebt haben soll – wahrscheinlich ist das nicht. Aber den Menschen im frühen Mittelalter hat die Geschichte der jungfräulichen Märtyrerin gefallen.

Barbara soll aus reichem Hause gewesen sein, sowohl sehr schön als auch sehr klug. Zur Barbara-Legende gehört in der bekanntesten Fassung der Turm, in den die Jungfrau vom eigenen Vater eingeschlossen worden sein soll. Natürlich war sie darin nicht alleine, aber nur ihre Amme und andere Dienerinnen durften bei ihr sein. Ob der Vater die wunderschöne Tochter mit keinem anderen Manne teilen wollte oder vielmehr den einen, würdigsten Schwiegersohn handverlesen selber finden wollte, bevor ihm die Tochter entführt wird – das sind zwei unterschiedliche Erzählstränge. Als ihm aber die Tochter eröffnet, sie würde sowieso nie heiraten, sie sei schon vergeben, nämlich “Braut Christi” – da dreht der heidnische Vater durch. Er zerrt sie vor Gericht, wo sie im Kerker gefoltert wird, und vollzieht das Todesurteil selbst: er schlägt seiner Tochter eigenhändig den Kopf ab. Im nächsten Augenblick trifft ihn ein Blitz aus heiterem Himmel und er verbrennt.

Heilige Barbara

Heilige Barbara, 15. Jahrhundert, kolorierte Federzeichnung
(Quelle: Wikipedia)

So wurde Barbara zur Schutzheiligen der Artillerie, bei Stürmen und Gewittern, und auch für die Bergleute ist Barbara eine wichtige Schutzheilige gewesen. Bis heute gehört sie zu den Vierzehn Nothelfern.

In vielen (auch ehemaligen) Bergbauorten findet am Barbaratag oder dem Sonntag darauf ein bergmännischer Umzug statt. Die Bergleute tragen dazu in der Regel ihre Bergmanns-Uniform. Eine regionale Bergknappen-Uniform wird mit den erzgebirgischen Holzfiguren dargestellt. Das Leuchterpaar “Bergmann und Engel” bildet die Lebenswirklichkeit der Männer ab: sie fahren in das Silberbergwerk ein und arbeiten dort unter Lebensgefahr – über Tage in der Sicherheit erwartet sie als Engel die Hausfrau – deswegen trägt der Engel auch eine Schürze.

Der Bergkittel der Knappen trägt insgesamt 29 Knöpfe – sie stehen für die 29 Lebensjahre Barbaras.

Bergleute, Geowissenschaftler, Mineure, Steinmetze und verwandte Berufe feiern in allen Bergwerken, Stollen und im Bau befindlichen Tunneln des Abendlandes den 04.12. als Feiertag. Die Arbeit ruht. Man gedenkt der Schutzpatronin, dankt für den Schutz vor (Schieß) Unfällen und bedenkt das vergangene Jahr. Auch Artillerie und Luftwaffe, Pioniere und Marine, soweit in Spezialeinheiten Sprengstoff und Schießpulver verwendet werden, begehen den 4. Dezember, sowie etliche saarländische Feuerwehren.

@ Amhara zu Agorá

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