Vierteilen

28. Oktober 2012
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Folter

 

Das Vierteilen war eine der schlimmsten Hinrichtungsmethoden des Mittelalters (und teilweise bis ins späte 18. Jahrhundert gebräuchlich). Es war die Bestrafung für Hochverrat oder Mordanschläge gegen die Herrscher.

Die zum Tode durch Vierteilen Verurteilten wurden meist im Vorfeld der Hinrichtung noch durch körperliche Folter bestraft. Die Hinrichtung selbst erfolgte in aller Regel vor den Augen der versammelten Bevölkerung und hatte nicht selten den Charakter eines Volksfestes.

Für die Hinrichtung band man dem Verurteilten Stricke an alle 4 Gliedmaßen. Manchmal zogen die Henker dann an den Stricken. Die Regel war aber, dass Pferde oder Ochsen an die Stricke gebunden und dann in 4 Richtungen auseinandergetrieben wurden. Dem Opfer wurden drei der Gliedmaßen vom Leib abgerissen. Wegen des fehlenden Widerstands verblieb dann ein Arm oder Bein am Körper.

Oftmals reichte die Kraft der Ziehenden nicht aus, den Körper auseinanderzureißen. Dann mussten die Henker nachhelfen und mit scharfen Messern die Gliedmaßen anschneiden oder sogar komplett abtrennen.

Teilweise wurde die Hinrichtung durch Vierteilen noch insoweit „verfeinert“, dass dem Verurteilten vor der Hinrichtung der Brustkorb geöffnet und die inneren Organe entnommen wurden. Diese wurden dann dem versammelten Volk gezeigt, in den Schmutz geworfen oder verbrannt. Die Kunst der Henker bestand darin, nur so viele und ausgewählte  Organe zu entnehmen, dass das Opfer nicht verstarb und seiner eigenen Hinrichtung beiwohnen konnte.

Die humanere Form sah vor, dass der Verurteilte vor der Vierteilung getötet und das Urteil erst an seinem Leichnam vollstreckt wurde. So war es zum Beispiel auch in der  österreichischen Gerichtsordnung „C0nstitutio Criminalis Theresiana“ (1769) festgeschrieben.

Vierteilen

Martyrium des Heiligen Hippolyt, 1470-1475 (Quelle: Wikipedia)

 

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