Burg Pottenstein

7. Oktober 2012
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Burgen und Schlösser

Diese Höhenburg ist eine der ältesten Burgen der Fränkischen Schweiz. Sie befindet sich in ungefähr 410 Metern Höhe auf einem Bergsporn zwischen den Tälern Püttlach und des Weiherbaches über der Stadt Pottenstein. Pottenstein liegt etwa 22 km südöstlich von Bayreuth.

Burg Pottenstein

Titel: Blick auf die Burg Pottenstein
Foto: Gg669
Original-Datei: Blick auf die Burg Pottenstein
Lizenz: creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/deed.en
(Quelle: Wikipedia)

Pottenstein war um 1050 im Besitz des Markgrafen Otto von Schweinfurt. Nach seinem Tod im Jahr 1057 kam der Besitz an seine dritte Tochter Judith. Nach dem Tod ihres ersten Mannes Herzog Kuno von Bayern im Jahr 1055 heiratete sie um das Jahr 1057 den Pfalzgrafen Botho von Kärnten. Dieser entstammte dem edelfreien Geschlecht der Aribonen, er nannte sich 1070 „comes de Potensteine“, Graf von Pottenstein also.

Burg Pottenstein

Burg Pottenstein
Titel: Pottenstein._Castle
Foto: Vitold Muratov
Original-Datei: Pottenstein._Castle
Lizenz: creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en
(Quelle: Wikipedia)

Die Gründung der Burg Pottenstein (die seinen Namen trägt), wird also zwischen 1057 und 1070 von Botho erfolgt sein. Vermutlich diente sie damals ursprünglich zur Sicherung des Gebietes zwischen Obermain und Pegnitz. Dafür, dass die Burg schon früher von König Konrad I. in den Jahren um 918 gegründet wurde, gibt es keine eindeutigen urkundlichen Nachweise.

Da Botho keine männlichen Erben hatte, übergab er seine Burg noch vor seinem Tod (1104) der Bamberger Kirche. Zwischen 1114 und 1365 ist ein Bamberger Ministerialgeschlecht mit insgesamt 24 Personen nachgewiesen, das sich nach ihrem Sitz benannte. Erchinbertus dapifer von de Botenstein war von 1203 bis 1221 Bamberger Truchseß. Ob die heilige Elisabeth im Jahr 1227 wirklich auf der Burg weilte, wie es eine Legende behauptet, konnte bis heute nicht bewiesen werden.

Schon vor 1323/27 war Pottenstein mit Stadtrechten ausgestattet worden, denn im ersten bischöflichen Urbar (Verzeichnis über Besitzrechte eines Grundherrn) findet sich ein entsprechender Eintrag. 1348 war Pottenstein der Sitz eines Bamberger Amtes mit ausgedehntem Hochgerichtssprengel. Der Bezirk wurde durch die Einverleibung der Ämter Tüchersfeld (1492), Leienfels (1594) und Gößweinstein (1637) wesentlich vergrößert.

Burg Pottenstein - Burgberg

Die Burg Pottenstein auf dem Burgberg von Pottenstein in der Fränkischen Schweiz.
(Quelle: Wikipedia)

Im Jahr 1128 wurde Pottenstein vom staufischen Herzog Friedrich von Schwaben (Vater des Kaisers Friedrich Barbarossa) überfallen. Die Burg scheint gehalten zu haben, während der Ort niederbrannte. 1525 besetzten aufständische Bauern das Bergschloss und plünderten es. Die Bürger Pottensteins konnten jedoch den Abbruch verhindern. Am 18.05. 1553 wurde die Burg durch den Beschuß von markgräflichen Truppen stark beschädigt.

Östlich der Hauptburg liegt der Vorhof, der vermutlich schon gegen Ende des 14. Jhd. entstand. Um in ihn zu gelangen, musste man über eine Schlagbrücke, durch zwei Tore und ein Torhaus. Hier befand sich das untere Kastenhaus, nach dem Abbruch des alten Baues wurde 1497 der „Neue Kasten“ erbaut. In die obere Burg gelangte man über eine Gangtreppe, das untere Ende dieses Ganges im Vorhof sicherte eine Zugbrücke. Der Schlossturm hatte einen Aufzug mit Erker. Das Zeughaus ließ man im Jahr 1580/81 auf dem Gemäuer des alten (im Jahre 1553 abgebrannten) Schütthauses hochführen. Der im 11. Jhd. entstandene Turm war bereits 1703 eine Ruine, 1712 fielen die Steine herunter, weshalb die Quader abgetragen werden mussten. Außer der oben genannten Gangtreppe führte auch noch ein Aufzug in die Oberburg (ab 1682). Trotz der zwei Zisternen auf der Burg musste täglich ein Esel Frischwasser vom Tal in die Burg tragen.

Die weitere Geschichte der Burg Pottenstein ist ein Kampf gegen den Verfall. 1749 zog der Oberamtmann in die Stadt, danach diente das Schloss als Getreidespeicher. 1779 stürzten Mauerteile ins Tal, woraufhin die Mauer fast gänzlich niedergelegt werden musste. 1785 und 1812 wurden weitere Teile der Mauer abgetragen. Einige Teile der Burg, wie zwei Nebengebäude der oberen Burg und der alte Turm, wurden abgerissen. Die baufällige Außenmauer wurde durch drei Stützpfeiler gefestigt.

Heute ist die Burg ein Museum, das von privater Hand geführt und bewohnt wird. Zu sehen sind dort vor- und frühgeschichtliche Objekte, Bücher, eine Waffensammlung usw. An den Aufenthalt der heiligen Elisabeth soll das „Elisabethzimmer“ im Westteil des Palas erinnern. Im Burggarten hat man einen herrlichen Ausblick über Stadt und Landschaft.

Wer noch weitere Informationen benötigt zum Beispiel für einen Besuch, kann sich auf der Internet-Seite der Burg Pottenstein informieren.

Burg Pottenstein - Stahlstich Henry Winkles

Burg Pottenstein aus nordwestlicher Richtung, Stahlstich (1840) von Henry Winkles
(Quelle: Wikipedia)

Burg Pottenstein - Zeichnung Kaeppel

Burg Pottenstein aus nordwestlicher Richtung, Lithografie (um 1840) von Theodor Rothbarth nach einer Zeichnung von Carl Käppel.
(Quelle: Wikipedia)

Burg Pottenstein - Ölgemälde Sebastian Förtsch

Stadt und Burg Pottenstein aus nördlicher Richtung, nach einem Ölgemälde von Sebastian Förtsch aus dem Jahr 1802.
(Quelle: Wikipedia)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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