Äpfel gehören zu den Rosengewächsen. Es sind sommergrüne Bäume, die bis 15 m hoch werden und eine ausladende Krone ausbilden können. Das tun allerdings nur frei stehende unveredelte Bäume, die es nur noch selten gibt. Apfelbäume sind nicht sehr langlebig – mit 100 Jahren sind sie schon uralt..
In Mitteleuropa ist der Holzapfel heimisch, der schon zu Zeiten der Pfahlbauten genutzt wurde. Allerdings sind die kleinen Früchte sehr sauer und auch etwas bitter, sodaß sie nur gedörrt oder gekocht genießbar sind. Kelten und Germanen verkochten die Holzäpfel zu Mus, gewannen Most oder vergoren auch den Saft mit Honig.
Den regelrechten Obstanbau brachten die Römer nach Mitteleuropa. “Unsere” Äpfel gehen vermutlich auf asiatische Stammformen zurück, die über die Handelswege nach Europa kamen. Denn Äpfel galten von jeher auch als lebensverlängerndes Heilmittel. Für Mitteleuropäer sind Äpfel “das Obst” schlechthin.
Äpfel blühen ab Mai/ Juni weiß mit einem leichten rosa Hauch. Sie sind auf die Bestäubung von Bienen angewiesen, da die Kultursorten selbst steril sind. Es sind mehr als 20.000 Apfelsorten bekannt. Allerdings schrompft das Angebot besonders in Supermärkten derzeit auf 5 bis 6 weltweit gehandelte Sorten zusammen. Diese Verarmung ist bedenklich, was die Anfälligkeit für Krankheiten angeht.
Man unterscheidet Sommeräpfel – Herbstäpfel – Winteräpfel voneinander.
Der Weiße Klarapfel ist ab Juli verfügbar; James Grieve, Ingrid Marie, Gravensteiner, Goldparmäne und Roter Herbstkalvill reifen ab September; Renetten, Freiherr von Berlepsch, Golden Delicious, Weißer Winterkalvill sind ab Oktober verfügbar und halten bis in den Dezember. Die Lageräpfel werden erst ab Ende November reif – der Ontario zum Beispiel – und können bis in den Juni hinein halten.
Äpfel reifen nach und sondern dabei ein Gas, das Ethen, ab. Dieses beschleunigt unerwünschter Weise die Reife von anderem Obst. Daher sollte man Äpfel nicht zusammen mit anderen Früchten lagern. Die Bräunung des Fruchtfleisches bei Kontakt mit Luft ist eher ein “kosmetisches” Problem. Allerdings mindert sie die Heilwirkung von Äpfeln.
Schon in der Antike waren Äpfel als Heilmittel in Gebrauch. Erstmalig schriftlich erwähnt werden sie in einer babylonischen Auflistung über einen königlichen Heilkräutergarten aus dem 8. vorchristlichen Jahrhundert. Die Früchte samt Schale wirken zusammenziehend, abführend und keimtötend.
Inzwischen ist in Versuchen nachgewiesen worden, daß Äpfel krebsvorbeugend wirken; besonders das Risiko von Darm- und Lungenkrebs wird verringert. Auch die Wahrscheinlichkeit für Herz- und Gefäßkrankheiten, Diabetes, Lungenfunktionsstörungen und Asthma wird reduziert. “An apple a day keeps the doctor away!”
Das Holz des Apfelbaumes ist hart und schwer, es zählt zu den einheimischen Edelhölzern. Besonders begehrt sind die mächtigen Stämme alter Mostapfelbäume.
© Amhara zu Agora
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