Da beißt die Maus keinen Faden ab

16. September 2012
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Sprichwörter und Redewendungen

Diese Redewendung unterstreicht eine Behauptung oder Aussage als absolute Tatsache. Man könnte also auch sagen: „Daran gibt es keinen Zweifel.“

Zur Herkunft der Redewendung gibt es zahlreiche Deutungen.

So soll die heilige Gertrud von Nivelles (unter anderem Schutzpatronin gegen Mäuse- und Rattenplagen) von einer Maus, die ihr beim Spinnen mehrmals den Faden abgebissen hat, gereizt worden sein. Namenstag von Gertrud ist der 17. März, der nach dem Bauernkalender den Beginn des Frühlings und somit den Beginn der Feldarbeit anzeigt. Wer also am 17. März nicht die winterlichen Handarbeiten (Spinnen, Weben, Nähen…) beendet, um seine Felder zu bestellen, dem beißt die Maus den Faden ab.

Eine weitere Herkunftserklärung ist in der Fabel von Aesop „Der Löwe und das Mäuschen“ zu finden. Eine Maus weckte einen schlafenden Löwen. Dieser fing sie mit einer Tatze aber die Maus flehte um ihr Leben. Sie versprach dem Löwen ewige Dankbarkeit, wenn er ihr das Leben schenkte. Der Löwe war sich zwar sicher, die Dankbarkeit des Mäuschens niemals in Anspruch nehmen zu müssen, ließ es aber frei. Kurze Zeit später war der Löwe einem Jäger in die Falle gegangen und saß im Netz des Jägers fest. Da kam das Mäuschen vorbei und biss die Fäden des Netzes durch. So hatte das Mäuschen dem Löwen das Leben gerettet.

Eine weitere Erklärung für die Entstehung der Redewendung könnten die damaligen Mausefallen liefern. Die Fallen wurden mit Hilfe eines Fadens gespannt, an dessen Ende der Köder hing. Wollte die Maus an den Köder gelangen, musste sie den Faden abbeißen und die Falle schnappte zu. Fehlte der Köder, würde die Maus den Faden nicht abbeißen.

Im Mittelalter hängten die Menschen ihre Vorräte oft  mit einem Faden an die Decke ihrer Vorratskammern, um sie vor Mäusen zu schützen. Die Mäuse konnten weder die Lebensmittel erreichen noch den Faden abbeißen, damit die Lebensmittel herunterfallen.

Eine weitere Erklärung behauptet, der Ausspruch stamme von einem Schneider, der seinen Kunden damit versicherte, dass er seine Stoffe sicher aufbewahrte.

Welche dieser Deutungen nun tatsächlich die Herkunft der Redewendung erklärt, ist nicht feststellbar.

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