Burg Hoheneck

1. Juli 2012
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Burgen und SchlösserHeute erzähle ich euch ein bisschen über die mittelalterliche Burg Hoheneck oberhalb von Ipsheim. Diese Höhenburg wurde erstmals in einer Stiftungsurkunde im Jahre 1132 erwähnt. Als Zeuge ist dort ein “Dietmar de Hohenekke” genannt. Hoheneck liegt im Rangau, der gräflicher Besitz der Herren von Hohenlohe war und später in den Besitz der Hohenzollern gelangte. Im Jahre 1375 wurde die Burg an Ernst von Seckendorff verpfändet, 1381 kaufte der Burggraf von Nürnberg Hoheneck zurück. Die Windsheimer zerstörten noch im selben Jahr die Burg, weil in ihren Augen “Raubadel” darin wohnte. Ein Jahr darauf, 1382, musste die Stadt Windsheim auf ihre Kosten die Burg wieder aufbauen. Auch wurde ein burggräflicher Vogt auf Hoheneck eingesetzt, der allerdings oft wechselte.

Im Jahre 1461 wurde die Burg in einer Fehde des Markgrafen mit den Bischöfen von Bamberg und Würzburg durch bischöfliche Truppen eingeäschert. 1553 überfielen die Nürnberger in den Kämpfen des Markgrafen Alcibiades mit Nürnberg die Burg und brannten sie nieder. Erst 1664 wurde die Burg Hoheneck von Markgraf Christian Ernst wieder aufgebaut. 1792 starb diese Linie der Markgrafen aus, so gelangte die Burg an die preußische Linie der Hohenzollern.

Burg Hoheneck wechselte noch oft ihre Besitzer und wurde für einige verschiedene Zwecke verwendet, z.B. im Jahre 1863 als Amtsgebäude , nachdem sie 1810 an Bayern gekommen war. 1936 war sie eine Schulungsburg für Reichstierärzte, die Reichstierärztekammer hatte die Burg erworben. 1953 ist Nürnberg im Besitz der Burg, die sie als Schullandheim und Jugendherberge ausbaute, jedoch schloß sie die Einrichtung schon 1977, weil sie unrentabel war. Seit 1984 wird Burg Hoheneck als Jugendbildungsstätte des Kreisjugendringes genutzt.

Burg Hoheneck

Luftaufnahme von Burg Hoheneck (Quelle: Wikipedia)

 

Aufbau der Burg

In die Burg gelangt man von Osten über das auf gleicher Höhe liegende Bergplateau. Sie wird auf allen Seiten von einem Graben umgeben, auf den 3 Talseiten der 5-eckigen Burg entsteht dadurch ein Wall zwischen Abhang und Graben. Heute kann man die Höhenburg durch die Ringmauer über eine Steinbrücke auf der Ostseite betreten. Das Torportal ist noch nicht so alt, auf einer Skizze von 1553 erkennt man, dass der Eingang dieser Anlage durch eine Zugbrücke und ein Torhaus geschützt wurde. Man kann auch sehen, dass die Burg ringförmig durch eine Zwingermauer mit wahrscheinlich 4 Eckrondellen umgeben war. Leider sind heute davon nur noch Stützmauern auf südlicher und westlicher Seite vorhanden, sowie eine der heutigen Außenmauer vorgelagerte Böschung.

Auf dem gepflasterten Burghof befinden sich entlang der Mauer drei Gebäude. Auf der Süd- und Westseite steht das dreistöckige Hauptgebäude, auf der Nord-/Nordostseite sind noch 2 weitere Gebäude. Alle Gebäudeteile allerdings, die noch an eine wehrhafte Burg erinnern, sind der Wehrgang auf der Ostseite und der überdachte Wehrturm auf der Südostseite. Ein Brunnenturm auf der Nordostseite des Burghofes ist ein auffallendes Überbleibsel aus alter Zeit. Der Brunnen ist 123 Meter tief in den Fels gehauen und 60 Meter tief; unterteilt wurde er mit einer Eichenplatte. Das Wasser wurde mit einer hölzernen Tretmühle nach oben befördert.

Durch die oben schon kurz erwähnten ständigen Zerstörungen und Wiederaufbauten lässt sich das originale Aussehen der Burg im Mittelalter nur erahnen. Wenn man sich die Steine der Mauer ansieht, erkennt man, dass viele Quader in unterschiedlichen Bauphasen verbaut wurden. Nur die Südseite der Ringmauer zeigt bis zu einer gewissen Höhe gleiche, kissenförmige Buckelquader, was vermuten lässt, dass diese Mauer (durch die erkennbare Bearbeitungsform dieser Steine) zu Beginn des 13. Jhds. gebaut wurde. Vermutlich ist die Mauer der älteste noch bestehende Teil der Burg. Drei zugemauerte, unverzierte Doppelfenster auf der Hofseite könnten ebenfalls aus dieser Zeit stammen. Allerdings kann es sein, dass diese alten Fenster auch erst später an dieser Stelle erneut eingebaut wurden.

 Weitere Informationen zur Burg sind auf der obligatorischen Homepage von Burg Hoheneck zu finden.

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