Der Wein im Mittelalter

3. Juni 2012
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Weinfass

Wein im Frühmittelalter musste mit Honig oder Gewürzen versetzt werden, um das recht saure Getränk genießbar zu machen. Mit dem im 9. Jahrhundert erfolgten Klimawandel änderte sich das. Das für den Weinanbau nun günstigere Klima ließ Rheinwein zu einem begehrten Handelsgut werden. Die Hanse handelte mit deutschem Wein bis nach England und Skandinavien. Wo die klimatischen Verhältnisse es zuließen, errichteten der Benediktiner-, der Zisterzienser- und der Karthäuserorden Klöster, in denen auch Weinbau betrieben wurden.

Im Mittelalter waren sie die größten Weinbergbesitzer. Ihre damaligen Weinberge zählen auch heute noch zu den Toplagen.  In den Klöstern wurden die Aufzeichnungen zum Weinbau gepflegt und bewahrt, war ihnen doch bis ins 12. Jahrhundert, durch den Bedarf an Messwein für die Kirche, der Weinbau vorbehalten.

Weinkrug

War Wein vor dem Klimawandel ein Luxusgetränk (wer es sich leisten konnte, trank Wein aus Frankreich oder Italien), wurde der Wein nach den klimatischen Änderungen zu einem Getränk nicht nur für die wohlhabende Schicht. In Weinbaugebieten wurde er von großen Teilen der Bevölkerung täglich getrunken.
Die Reifung zum Wein erfordert spezielle Kenntnisse und viel Erfahrung, Fässer und geeignete Lagerräume. Außerhalb der Klöster war das vielfach nicht vorhanden. So belegen mittelalterliche Quellen, dass und wie Wein zu behandeln war, um ihn länger haltbar zu machen.
Die verschiedensten Gewürze wurden dem Wein aber auch beigemischt, um die gesundheitsfördernde Wirkung des Weins zu unterstützen. Der „Hippocras“, ein sehr stark gewürzter und gesüßter Wein, galt als wirksames Heil- und Stärkungsmittel.

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