Echter Steinsame

17. April 2016
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Heil- und Nutzpflanzen

Echter Steinsame (Tafel aus: "Deutschlands Flora in Abbildungen"; 1796; J.G.Sturm: Quelle: BioLib.de)

Echter Steinsame (Tafel aus: “Deutschlands Flora in Abbildungen”; 1796; J.G.Sturm: Quelle: BioLib.de)

Der Echte Steinsame ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Raublattgewächse. Für den Garten gibt es auch andere, kräftiger in der Blüte gefärbte Angehörige der Familie. Der Echte Steinsame ist eine alte Heilpflanze. Er ist auf der Nordhalbkugel in Europa, Westasien und Zentralasien sowie in Nordamerika weit verbreitet, aber nirgendwo häufig. Bevorzugt wächst er in Auenwäldern, an Waldwegen und in Gebüschsäumen. Die Böden sollten nährstoff- und kalkreich sein und ein gutes Wasserbinde-Vermögen haben.
Das mehrjährige Kraut wird bis 100 Zentimeter hoch. Als Überdauerungsorgan hat es eine kurze, mehrköpfige, holzige Speicherwurzel. Es bildet mehrere runde, rauhe Stengel aus. Sie sind steif und haben viele Äste. Die dicht behaarten derben Blätter haben keinen Stiel. Sie sind lanzettlich geformt, werden bis 10 Zentimeter lang und bis zwei Zentimeter breit.
Die recht kleinen cremefarbenen Blüten erscheinen im Frühsommer ab Mai. Sie werden von Insekten bestäubt, aber auch Selbstbestäubung kommt vor.
Seine kugeligen, glänzend weißen Samen sind steinhart – daher der Name – und ungefähr so groß wie Senfkörner. Sie enthalten reichlich Kieselsäure und Karbonat sowie 20% fettes Öl.
Die Pflanze ist in allen Teilen kaum giftig. Zu medizinischen Zwecken werden die Blätter und die Samen verwendet.
Sie enthalten Flavonoide, Lithospermsäure sowie Pyrrolizidinalkaloide. Gemäß der Signaturenlehre nahm man den Echten Steinsame früher gegen Steinleiden (Gallensteine, Nierensteine, Nierengrieß). Auch gegen Rheuma und Gicht sollte er helfen.
Besonders im alten China nutzte man die Wurzeln zum Färben von Wolle und Seide. Der darin enthaltene Naphthochinonfarbstoff Shikonin liefert violette und purpurne Farbtöne. Manche Staudengärtnereien bieten Saatgut und Pflanzen an – man kann die alten Färbetechniken also durchaus einmal selbst ausprobieren.

© Amhara zu Agorá

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