Irrtümer rund um das Mittelalter – Die Menschen niederer Stände leiden unter Kälte und Hunger

22. Februar 2015
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Irrtümer rund um das Mittelalter

Kino und Fernsehen vermitteln uns ein Bild der Menschen im Mittelalter, welches meist nicht zutrifft. Beispielsweise war die die Kleidung der Bauern nicht Lumpen gleich. Auch führten diese nicht aufgrund der schweren Arbeit und dürftiger Nahrung ein entbehrungsreiches Leben.

Betrachten wir die Versorgung mit Nahrung, fällt auf, dass spätestens nach dem Magdalenen-Hochwasser im Juli 1342 der Fleischkonsum des Mitteleuropäers pro Kopf höher war als zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Zieht man einen Vergleich mit dem Menschen des 19. Jahrhunderts, so war der Genuss von Fleisch im Mittelalter gar siebenmal so hoch wie im 19. Jahrhundert. Einen erheblichen Anteil an dieser Entwicklung hatte das schon erwähnte Magdalenen-Hochwasser, weil durch dieses die fruchtbaren Böden zerstört wurden.

Die Zeit vor dem verheerenden Magdalenen-Hochwasser, die man die “mittelalterliche Warmzeit” nennt, zeichnete sich durch seltene Missernten aus. In der Zeit vom 11. bis 13. Jahrhundert kann auch ein  rasches Wachstum der Bevölkerung nachgewiesen werden. Diese Entwicklung war nur bei guter Versorgung mit Nahrungsmitteln möglich. Natürlich gab es damals auch Hunger. Wenn die Winter lang und hart waren, wurde auch die Nahrung knapp. Auch zu jener Zeit hatten die Jahreszeiten und das Klima Einfluss auf die Erntemengen. Insbesondere im Hochmittelalter ist eine Hungersnot allerdings nicht nachweisbar.

Ein gutes Beispiel für den Fortschritt im Mittelalter zeigt sich im Wandel bei der Versorgung mit Wärme. Waren es anfangs offene Feuer und Öfen, die für Wärme in den Häusern sorgten, so standen dazu später die Kachelöfen zur Verfügung. Anfangs konnten sich diese natürlich nur die wohlhabenderen Menschen leisten. Aber der Einzug auch in die einfachen Gebäude der unteren Schichten war nicht aufzuhalten.

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