Alhambra-Edikt

4. Januar 2015
Von

Klugscheisser

Das Alhambra-Edikt war eine Verordnung zur Vertreibung der Juden von der iberischen Halbinsel.
Nachdem die muslimische Zeit in Spanien und Portugal mit der Eroberung des Emirats von Granada endgültig beendet war, sollte nur noch der christliche Glaube als Religion geduldet werden. So beschlossen Königin Isabella von Kastilien und König Ferdinand II. von Aragon das Alhambra-Edikt.
Das Edikt forderte alle Juden auf, innerhalb von 4 Monaten zum 31. Juli 1492 das Land zu verlassen, wenn sie nicht zum christlichen Glauben konvertiert waren. Viele Juden nutzen die 4-Monats-Frist und nahmen den christlichen Glauben an. Wer nicht konvertieren wollte, hatte die genannten 4 Monate Zeit, sein gesamtes Hab und Gut zu verkaufen und ihre meist seit vielen Generationen angestammte Heimat zu verlassen.
Dem Alhambra-Edikt folgte eine 500 Jahre andauernde Verfolgung des Judentums im spanischen Königreich. Die zum Christentum konvertierten Juden wurden in der Zeit der Inquisition unter Generalverdacht gestellt, ihren jüdischen Glauben weiterhin zu praktizieren.
Viele vertriebene Juden flohen nach Portugal und waren dort zunächst herzlich willkommen. Portugal konnte gute Handwerker und die von ihnen entrichteten Steuern gut gebrauchen. Aber bereits im Jahre 1496 kam es zu einer Zwangskonversion der in Portugal lebenden Juden.
Erst 1968 erklärte die spanische Regierung das Alhambra-Edikt für ungültig. Der spanische König zögerte diesen Schritt noch hinaus und erklärte am 01. April 1992! die unwiderrufliche Ungültigkeit dieses von seinen Vorgängern 500 Jahre zuvor unterzeichneten Erlasses.

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