Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem

9. November 2014
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Ritter

Entstanden ist der Orden einerseits aus dem Chorherrenorden vom Heiligen Grab, welcher aus dem 1199 begründeten Domkapitel des Patriarchats von Jerusalem hervorging. Seine zweite Wurzel liegt in der im 14. Jahrhundert wachsenden Pilgerbewegung ins Heilige Land. Der Brauch, sich am Heiligen Grab vom Franziskaner-Guardian zum Ritter schlagen zu lassen, ist seit 1335 belegt und wurde von vielen Adeligen genutzt. 1496 übertrug Papst Alexander VI. offiziell den Franziskanern die Befugnis, Pilger zu Rittern schlagen zu dürfen.

Gottfried von Bouillon in einem Fresko im Castello della Manta aus dem 15. Jahrhundert(Quelle: Wikipedia)

Gottfried von Bouillon in einem Fresko im Castello della Manta aus dem 15. Jahrhundert(Quelle: Wikipedia)

Jerusalemkreuz (Quelle: Wikipedia)

Jerusalemkreuz (Quelle: Wikipedia)

Nach ihrer Rückkehr bildeten die Pilger lockere Zusammenschlüsse, ähnlich einer Bruderschaft. Ein strukturiertes Ordensleben, wie bei anderen Orden üblich, ist dagegen nicht belegt. Ab dem ausgehenden 15. Jahrhundert war der Ritterschlag nicht mehr nur den Adeligen vorbehalten, allerdings an die Einhaltung spezieller religiöser Vorschriften geknüpft. Seit 1848 besitzt nur der Lateinische Patriarch von Jerusalem das Recht, den Ritterschlag zu erteilen. 1931 erhielt der Orden den Namenszusatz “zu Jerusalem”. Gleichzeitig wurde verfügt, daß die Ernennung neuer Ritter durch das Päpstliche Brevensekretariat genehmigt werden muß. Erkennungszeichen der Ordensmitglieder ist der elfenbeinfarbene Mantel mit dem Jerusalemkreuz. Dieses fünffache Kreuz geht zurück auf Gottfried von Bouillon, einen Anführer des ersten Kreuzzuges. Er führte es als erster Regent des neu gegründeten Königreichs Jerusalem in seinem Wappen. Der heutige Sitz des Ordens ist Rom.

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