Bevor die schweren Feuerwaffen die Belagerung von Festungen und Burgen revolutionierten, mussten die Angreifer sich einfacherer Mittel bedienen, um die Stadttore oder –mauern zu durchbrechen. Eine sehr wirksame Waffe dabei war der Widder.
Der Widder war ein Rammbock. An einem Gestell hing ein beweglicher Baumstamm oder Balken, welcher an seiner vorderen Seite mit Eisen beschlagen war. Oft hatte dieser Eisenbeschlag die Form eines Widderkopfes. Dies gab der Belagerungswaffe auch ihren Namen.
Zunächst gab es recht einfache Rammböcke. Teilweise wurden sie sogar auf den Schultern der Bedienmannschaft getragen und gegen das Tor bzw. die Mauer gerammt. Sehr schnell wurde diese Belagerungswaffe jedoch zu einer regelrechten Maschine weiterentwickelt.
In einem niedrigen fahrbaren Schutzhaus hing die Ramme am Giebelbalken und wurde von zahlreichen Belagerern bedient. Durch die Räder konnte der Widder nun recht komfortabel an die zu durchbrechende Stelle geschafft werden und die Bedienmannschaft war unter dem Dach vor Angriffen von oben geschützt.
Widder – Zeichnung aus “Bilder aus der deutschen Kulturgeschichte” von Albert Richter 1882 (Quelle: Wikipedia)
Der Widder wurde in gleichmäßigem Rhythmus immer wieder gegen die gleiche Stelle gerammt. Diese beharrliche „Bearbeitung“ der geplanten Durchbruchstelle führte meist recht schnell zum Erfolg.
Einen so präzisen und schnellen Erfolg konnten in aller Regel auch die größten Wurfmaschinen nicht erzielen.
Autor: kortini
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Hier (Westfalen) ist sowas als “Katze” bekannt.
Korrekt. Wegen der niedrigen gedrungenen Form des Schutzhauses war der Widder auch als Katze bekannt.