Der 1163 als Sohn von Ottokar III. und Kunigunde von Vohburg geborene Ottokar IV. war seit 1180 Herzog der Steiermark und entstammte dem Geschlecht der Traungauer. Weil Ottokar unheilbar erkrankt und kinderlos war, traf er sich 1186 in Enns auf dem Georgenberg mit Leopold V. , Herzog von Österreich (aus dem Geschlecht der Babenberger), um sein Erbe zu regeln.
Am 17. August 1186 wurden gleich zwei Urkunden, die sogenannte Georgenberger Handfeste, angefertigt. In diesen Urkunden bestimmte Ottokar Leopold und dessen Sohn Friedrich als seine Erben. Er trat ihnen darin die Steiermark ab. Die Uni Köln vermerkt zu der digitalen Ausgabe eines Briefes an das Stift Vorau, der sich auf das Erbe bezieht, dass von diesem Erbe 500 Hüben ausgenommen seien. Auch wurde festgelegt, dass Österreich und die Steiermark für immer ungeteilt bleiben sollten. Zwar gab es immer wieder Unterbrechungen, aber weitestgehend hatte die Verbindung der Steiermark mit Österreich bis in die heutige Zeit bestand.
Des Weiteren wurde schriftlich festgehalten, dass die dort festgelegten Rechte der Ministerialen unantastbar sein sollten. Allerding bestehen Zweifel daran, ob dieser Passus von Ottokar stammt, weil dieser offensichtlich später erst eingefügt worden ist. Es ist durchaus denkbar, dass die Ministerialen später ihre Rechte gesichert sehen wollten, als dies wegen eines Machtwechsels notwendig erschien.
Auch die Rechte weiterer Gruppen wurden in der Georgenberger Handfeste schriftlich festgelegt. Herausragend hierbei ist das städtische Bürgertum. Die Regelungen betrafen beispielsweise das Erbrecht, aber auch verschiedene Bereiche der Gerichtsbarkeit. Dies ist der Grund, weshalb die Georgenberger Handfeste als eine Art Bürgerliches Gesetzbuch angesehen wird. Nicht nur das. Die Georgenberger Handfeste behielt bis 1848 sogar formell Verfassungsrang.
Ottokar IV starb am 8. Mai 1192
Autor: Landrichterin
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