Der Löffel im Mittelalter

30. März 2014
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Der Löffel ist ganz gewiss nicht erst im Mittelalter erfunden worden. Die Natur lieferte entsprechende Vorbilder wie Blätter oder auch Muscheln. Funde aus der Steinzeit lassen erahnen, wie lange Menschen bereits Löffel verwenden.

Die Form des Löffels änderte sich über die vielen Jahrtausende nur sehr wenig. Die Laffe wandelte sich von kreisrund zur länglichen Form. Der Stiel, welcher recht kurz war und in der Faust gehalten wurde, verlängerte sich gegen Ende des 16. Jahrhunderts.

Heinrich Schlichting - Koch - Amb 317 2 Folio 142 recto Mendel I

Heinrich Schlichting
Koch
Amb. 317.2° Folio 142 recto (Mendel I)
Hausbuch der Nürnberger Zwölfbrüderstiftung
Quelle: Wikimedia

Der Löffel gehörte im Mittelalter zu dem Besteck, welches man neben dem Messer in einem Lederfutteral stets mit sich führte. Aus dieser Zeit stammt auch die Redensart den Löffel abgeben.

Für die Zubereitung von Speisen wurden Löffel verwendet. Dies unterscheidet sich nicht all zu sehr von der heutigen Zeit. Auch für das Verspeisen von Suppe und Brei verwendete man den Löffel.

Aber warum sind auf den Darstellungen aus dem Mittelalter nur kaum Löffel zu finden? Ein Grund dafür dürfte sein, dass an den herrschaftlichen Tafeln, welche dargestellt wurden, keine Suppe und auch kein Brei serviert wurden, sondern vor allen Dingen Gemüse und Fleisch und auch Sauce. Diese aß man mit den Händen, dem Messer und mit Brot. Letzteres wurde obligatorisch zu allen Speisen serviert.  Profane Alltagsdarstellungen wie das Essen von Suppe und Brei waren einfach nicht gefragt.

Aufgrund von Ausgrabungen wird angenommen, dass Löffel vorwiegend aus Holz und später aus Zinn hergestellt wurden. Der Stiel war zuweilen aus einem anderen Material als die Laffe. Edlere Materialien konnte sich nur leisten, wer auch über Geld verfügte. Löffel aus Silber waren somit nur bei Adligen oder Patriziern zu finden.

Gabeln waren im Mittelalter hingegen fast gänzlich verpönt. Die Zackenform der Gabel verbanden die Menschen damals schlichtweg mit dem Teufel. Nur sehr vereinzelt wird über die Verwendung von Gabeln im Spätmittelalter überhaupt berichtet.

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