Mariä Lichtmess

2. Februar 2014
Von

Klugscheisser

Am heutigen 02. Februar wird in weiten Teilen der Christenheit das Fest “Mariä Lichtmess” gefeiert. Der Anlaß dafür geht auf das alttestamentliche Recht zurück.
Vierzig Tage nach der Geburt eines Sohnes ist die Frau “unrein” – diese Zeit bedeutet für sie Schutz und Schonung. Zum Abschluß dieser Zeit hatte sie, als der Tempel in Jerusalem noch stand, dort ein Reinigungsopfer darzubringen. Wenn man arm war, reichten dafür zwei Tauben.
Im 4. Jahrhundert wurde das Fest der “Darstellung des Herrn” – die symbolische Übergabe des Erstgeborenen im Tempel und die Auslöse mit einem Geldopfer – am selben Termin begangen. Bevor Weihnachten als Fest am 25.12. eingeführt wurde, lag das Fest der Christgeburt (“Erscheinung des Herrn”, nämlich Epiphanias) auf dem 06. Januar und entsprechend wurde dieses Nebenfest am 14. Februar gefeiert, bis es dann auf den 02. Februar vorgezogen wurde.
Seit dem 05. Jahrhundert entwickelte sich der Brauch, dem nach Jerusalem zum Tempel reisenden Kind mit seiner Mutter mit einer Kerzenprozession entgegen zu gehen und es “nach Jerusalem” zu begleiten. Aus diesem Brauch rührt der Name “Lichtmess”.
Mit Lichtmess endet vielerorts die Weihnachtszeit. Weil hier etwas endet, bietet sich das Datum an: als Zahltag, für den Beginn und das Ende von Arbeitsverhältnissen, als Beginn des Bauernjahres.
An Lichtmess konnten bzw. durften Dienstboten, Mägde und Knechte ihr Arbeitsverhältnis mit Handschlag um ein weiteres Jahr verlängern – oder aber weiterziehen. Sie bekamen ihren restlichen Lohn ausbezahlt und eventuell auch ein Paar Schuhe (für den Weg zum neuen Dienstherren).

Darstellung Jesu im Tempel (aus dem Menologion Kaiser Basileios II., vor 1000 n. Chr.; Quelle: wikimedia.org)

Darstellung Jesu im Tempel (aus dem Menologion Kaiser Basileios II., vor 1000 n. Chr.; Quelle: wikimedia.org)

© Amhara zu Agorá

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