Wer hätte es gewusst, dass es Steigbügel schon so lange Zeit gibt? Die ersten einfachen Ausführungen in Form von ledernen Schlaufen sind von dem eurasischen Reiternomadenvolk der Skythen etwa im 3. Jahrhundert zum ersten Mal benutzt worden.
Die Weiterentwicklung als metallene Steigbügel wird dem zentralasiatischen Reitervolk der Awaren zugerechnet. Man nimmt an, dass diese gegen Ende des 6. Jahrhunderts die metallenen Steigbügel nach Europa gebracht haben. Sie herrschten zu dieser Zeit in Mitteleuropa über die Pannonische Tiefebene. Das Gebiet gehört heute unter anderem zu Ungarn, Slowenien und Kroatien. Erst Karl der Große konnte die Awaren 796 vernichtend schlagen.
Bald wurde der Wert solcher Steigbügel von den Persern, Byzantinern bzw. Oströmern und später auch von den germanischen Stämmen erkannt. Auch der fränkische Hausmeier Karl Martell führte den Steigbügel beim Heer ein. Diese Neuerung war revolutionär. Sie hatte zur Folge, dass die Kavallerie dem bisher vorherrschenden Fußvolk nun weit überlegen war.
So verbreitete sich dieser immer weiter. Auch wären die schweren mittelalterlichen Panzerreiter ohne die Steigbügel aus Metall nicht möglich gewesen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich diese zu einem Bestandteil der Schutzwaffen des Ritters weiter entwickelt. Je nach dem welche Bedrohung erwartet wurde, kamen sehr unterschiedliche Formen zum Einsatz.
Die Vorteile lagen ganz klar auf der Hand. Die Reiter konnten nicht nur leichter das Pferd besteigen, sondern hatten auch einen festeren Halt, wenn sie im Gefecht ein Schwert führten. Auch war es durch den Steigbügel möglic,h im Kampf mit einer Lanze viel mehr Energie durch das voran stürmende Pferd in den Stoß zu legen.
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