Medikamente – Teil 1

28. April 2013
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Weil es sehr interessant ist, möchte ich euch die Entwicklung der Medikamente im Mittelalter vorstellen. Dazu ist es nötig, frühzeitig zu beginnen, da die Medizin einer gewissen Entwicklung gefolgt ist. Im Mittelalter zu beginnen wäre falsch, denn nur durch Erfahrung konnte sich der medizinische wie therapeutische Fortschritt weiterentwickeln.

Papyrus Ebers

Das Papyrus Ebers wurde nach Georg Ebers benannt, welcher das Papyrus im Winter 1872/73 im ägyptischen Theben erworben hat.
Quelle Bild: Wikipedia

Der erste medizinische Text, den wir kennen, ist ca. 4000 Jahre alt. Geschrieben wurde er ca. Ende des 3. Jahrtausends v. Chr.. Allerdings wurde er erst vor wenigen Jahren wiederentdeckt und 1953 übersetzt. Er erwähnt bereits die Anwendung verschiedener Medikamente in Form von Mineralsalzen (z.B. Meersalz, sodahaltige Asche und Salpeter), von tierischen Produkten (Milch, Schildkröten- und Schlangenschuppen) und von mehreren pflanzlichen Extrakten.

Zwar dürften die “Ärzte” beim Gebrauch dieser Mittel rein von Erfahrungswerten ausgegangen sein, aber sie verstanden es bereits, die Drogen durch Auslaugung, Abkochung und Filtrierung zu gewinnen. Sie verabreichten den Patienten diese Mittel oral in Milch, Honig oder süßem Bier. Außerdem wurden sie oft unter rituellen Gesängen, Beschwörungen und magischen Akten verschiedenster Art verordnet.

Die chinesische Pharmakopöe, der Pen ts ào (2700 Jahre v. Chr.), zählt achtzehnhundert Drogen auf, erwähnt tierische Exkremente, Sekrete, Häute usw., und rühmt die wohltuenden Wirkungen von Salpeter, Borax, Alaun, Kupfer und Quecksilber. Man verabreichte die Drogen als Heiltränke, Säfte, Abkochungen, Weine, Pillen und wahrscheinlich auch in Form von Extrakten.

In Ägypten begann sich die Medizin unter den Pharaonen von der religiösen und magischen Herrschaft zu befreien und wurde zum ersten Mal von “weltlichen” Ärzten ausgeführt. Hier verwendete man schon 2000 Jahre v. Chr. die Wurzel des Granatbaumes gegen Darmwürmer sowie Kupfervitriol enthaltende Augenwässer zur Desinfektion. Der Papyrus Ebers, der aus der Zeit von Ramses I. (1352 v. Chr.) stammt, zählt über 500 Drogen auf. Viele von ihnen haben ihren therapeutischen Wert bis zum heutigen Tage behalten: Aloe, Anis, Enzian, Fichtennadelöl, Kamille, Knoblauch, Pfefferminze, Wermut usw.

Ein anderes Mal erzähle ich euch von Hippokrates und den römischen Ärzten.

© Haidt

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