Hausmeier war weniger ein Beruf als ein Amt am Hofe der herrschenden Familie.
Das Amt des Hausmeiers entstand während der Zeit der Völkerwanderung. Zunächst oblag es den Hausmeiern, sich um Haus und Hof zu kümmern. Gleichzeitig hatten sie die Oberaufsicht über die unfreien Bediensteten. Es gab mehrere Hausmeier. So hatten König, Königin, Prinzen und Prinzessinnen jeweils ihre eigenen Vertrauten mit diesem Amt.
Zu Zeiten der Merowinger gab es immer wieder Herrschaftsteilungen und das Amt des Hausmeiers wurde aufgewertet. Er betreute nun das gesamte Königsgut und wurde zum wichtigsten Vertrauten des Königs. Ab dem 7. Jahrhundert wurde der Hausmeier im Frankenreich zum Leiter der gesamten Regierungsgeschäfte. Er ernannte Beamte und stellte Urkunden im Namen des Königs aus.
Dieses mit sehr viel Macht verbundene Amt wurde nun von Adeligen bekleidet. Der Adel hatte somit die Möglichkeit, die Macht des Königs zu beeinflussen und zu beschneiden.
So hat letztendlich das Hausmeieramt, das der Karolinger Pippin der Ältere und nach ihm in geradezu erblicher Folge seine Nachkommen inne hatten, zum Übergang der Macht Mitte des 8. Jahrhunderts von den Merowingern auf die Karolinger geführt.
Das Amt des Hausmeiers wurde dann von den Karolingern abgeschafft.
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