Heute stelle ich die Burg Rockenberg vor, die manchmal auch Rockenburg genannt wird. Von dieser Höhenburg sind wesentliche Teile erhalten. Sie liegt auf einem Bergvorsprung am Rand des alten Ortskerns der Gemeinde Rockenberg in Hessen.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Rockenberg im Jahr 1191, die Burg wurde wahrscheinlich Anfang des 14. Jhd von Ritter Johannes von Bellersheim gebaut. Dieser nannte sich zunehmend „von Rockenberg“. Der Bau des Wohnturms wurde auf das Jahr 1317 datiert. Möglicherweise wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts die Burg im Rahmen von Bauarbeiten an einer Dorfbefestigung erweitert.
Bis zum 17. Jhd wechselte die Burg mehrmals die Besitzer, danach wurde sie als Wohnsitz aufgegeben. Danach diente sie vermutlich längere Zeit als Lager- und Stallfläche. Zu Beginn des 18. Jhd musste die Ostmauer der Burg einem repräsentativen Bauwerk weichen. Dieses Bauwerk wurde Amts- und Verwaltungssitz der kurmainzischen Kellerei Rockenberg, welches heute „Rotes Haus“ genannt wird.
Der hessen-darmstädtische Beamte Freiherr von Wiesenhütten wurde im 19. Jhd neuer Besitzer der Burg Rockenberg. Dieser ließ unter anderem eine Branntweinbrennerei in der Burg betreiben. Im Jahr 1909 wurde die Burg verkauft, und zwar an die Ortsgemeinde Rockenberg, nachdem sie vorher Hofgut des Hessen-Darmstädtischen Hauses war. Die Gemeinde verkaufte die zur Burg gehörenden Ländereien an die Bauern des Ortes. Außerdem verpachtete sie die südliche Burganlage als Bauplätze für Privatbauten. Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Burg kurzzeitig als Pferdelazarett für die nahe gelegene Garnison Butzbach genutzt. Nicht lange darauf gelangte Burg Rockenberg wieder in Staatsbesitz.
Im Laufe des zweiten Weltkrieges wurde sie zeitweise militärisch genutzt, jedoch kamen Planungen, die unterirdische Bunkeranlagen vorsahen, nicht zur Ausführung. Allerdings wurden umfangreiche Baumaßnahmen vorgenommen. Unter anderem wurde eine Treppenanlage eingebaut, der die spätgotische Burgkapelle zum Opfer fiel. Nach diesem Krieg diente die Burg als Flüchtlingswohnheim.
In den Jahren von 1985 – 1987 wurde die Burg renoviert und ist seit kurzem wieder im Besitz der Gemeinde Rockenberg. Burg Rockenberg dient seitdem zu gemeindlichen Zwecken, als Sitzungssaal, zeitweise als Jugendtreff und auch als Hochzeitshaus. Außerdem werden dort Ausstellungen, Vorträge und Schulungen gehalten. Außerdem dient sie als Austragungsort des Vorlesewettbewerbs der Rockenberger Grundschule. Das ehemalige Kellereigebäude wurde als Geschäfts – und Wohnhaus genutzt, zeitweise als Polizeistation, und nun findet man einen Gastronomiebetrieb vor.
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