Diese im 12. Jhd entstandene Höhenburg thront über dem kleinen Ort Lauenstein im Landkreis Kronach (Bayern). Die ältesten Bestandteile der Burg gehen auf das 12. Jahrhundert zurück, urkundlich erwähnt wurde sie erstmals im Jahre 1138.
Sie hatte eine große strategische Bedeutung, und zwar aufgrund ihrer vorgeschobenen Lage im nördlichen Grenzbereich Frankens. Eigentümer dieser Burg waren unter anderem die Grafen von Meranien und die Grafen von Orlamünde.
Im Jahr 1427 kam die Burg in die Lehensherrschaft des Grafen Friedrich I. von Brandenburg, der aus dem Adelsgeschlecht der Hohenzollern stammte.
Im Jahr 1506 wurde Ritter Heinrich von Thüna mit der Herrschaft über die Burg Lauenstein belehnt. Danach besaß Christoph von Thüna die Herrschaft Lauenstein zwischen 1535 und 1585, dazu gehörten auch die Forste um Ebersdorf, Ludwigstadt, Lauenstein, Tettau und Langenau. Er ließ von 1551 – 1554 den heute noch erhaltenen Hauptflügel im Stil der Renaissance mit seinen diagonal gestellten vier Ecktürmen errichten.
Der Markgraf Christian von Brandenburg-Bayreuth erwarb 1622 die Burg. Im Rahmen des Geheimvertrags des Markgrafen Carl Alexander fiel sie im Jahr 1791 an Preußen, später (im Jahr 1803) an Bayern. Nachdem sie ab 1815 in private Hände kam, verfiel sie zusehends. Der Privatmann Dr. Erhard Messmer renovierte den heruntergekommen Bau 1896 und nutzte sie nach geeigneter Austattung als Hotel (sein wohl bekanntester Gast war der Dichter Joachim Ringelnatz). Diese Instandsetzung erfolgte unter dem Vorbild von Historismus und Jugendstil im Stile der Wartburg.
1962 erwarb der Freistaat Bayern die Burg Lauenstein und sanierte die gesamte Anlage von 1966 bis 1976. Von der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen wurde ein Museum gestaltet, in dem das Leben auf einer Burg anschaulich dargestellt wird.In der Vorburg fand eine Burgschänke mit Hotel Platz, derzeit ist sie jedoch ungenutzt.
Aufbau der Burg
Der innere Bereich der Burg wird von zwei rechtwinklig zusammenstoßenden Trakten bestimmt, dem älteren Orlamündeflügel und dem jüngeren Thünaflügel. An ihrer Gelenkstelle erhebt sich ein achteckiger Treppenturm.
Sehenswert ist vor allem der zweischiffige Orlamündesaal im Erdgeschoss. Unter anderem sind dort Wandteppiche mit Darstellungen mittelalterlicher Gegebenheiten auf Burg Lauenstein zu bewundern.
Der Thünaflügel mit seinen turmartigen Eckbauten ist ein hervorragendes Beispiel der Renaissance (mit vielen spätgotischen Stilelementen) in Mitteldeutschland. Dieser Flügel zeichnet sich durch seinen symmetrischen Grundriss aus.
Hervorzuheben sind auch der sterngewölbte Rittersaal, der Betsaal mit religiösem Bilderfries und das Jagdzimmer mit reicher Kassettendecke. In den rund 20 Räumen des Burgmuseums können unter anderem Mobiliar, Rüstungen und Waffen sowie eine Spezialsammlung historischer Schlösser und Schlüssel und Lampen besichtigt werden.
Ein Highlight ist das Lauensteiner Burgfest, welches alle zwei Jahre am 4. Wochenende im Juni stattfindet. Zu dieser Zeit wird der kleine Ort Lauenstein in eine mittelalterliche Kulisse verwandelt. Auch Trauungen können auf der Burg gehalten werden, ein perfekter Ort für eine romantische Hochzeit.
Letzte Kommentare