Schlosser waren Schmiede, die sich auf den Wunsch der Stadtbewohner nach Sicherheit spezialisierten und verschiedenste Arten von Schlössern herstellten. Erstmals belegt wurde der Beruf des Schlossers im 14. Jahrhundert.
Zunächst war die Nachfrage nach Schlossern so groß, dass es keine festen Regeln für Lehrzeiten und die Wartefristen für die Meisterprüfung gab.
Dies änderte sich relativ schnell, als die Zahl der Schlosser rapide anstieg. Nur waren die Zünfte daran interessiert, den Schlossern ihr Einkommen zu sichern und ein zu großes Angebot zu verhindern.
Im 16. Jahrhundert war meist eine zweijährige Wanderschaft erforderlich, um zur Meisterprüfung zugelassen zu werden.
Die Schlosser organisierten sich in Zünften. Da ihre Zahl aber in aller Regel nicht ausreichte, eine eigene Zunft zu gründen, schlossen sie sich mit anderen metallverarbeitenden Berufen zusammen. Durch ihre stetig wachsende Zahl gewannen die Schlosser in diesen Zünften allerdings schnell an Macht und Einfluss.
Die Schlosser hatten einen verantwortungsvollen Beruf und genossen das Vertrauen ihrer Auftraggeber. Da sie Schlösser für Häuser anfertigten, nahmen sie ihre Aufträge nur von den Hausbesitzern selbst an. Sie fertigten die Schlösser und die benötigten Schlüssel und warteten diese auch.
Das Schlossereihandwerk benötigte eine Reihe von speziellen Kenntnissen und Fertigkeiten und wurde nicht selten sehr kunstvoll ausgeführt. Spezialschlösser für Schatzkammern, Tresorschränke, Geldtruhen und ähnliches wiesen bereits im Mittelalter ein hohes Maß an Sicherheit und ausgeklügelter Technik auf.
Nicht selten wurden Schlosser weithin bekannt und wurden auch von den Herrscherhäusern mit Spezialaufträgen betraut. Damit gewannen sie natürlich auch an Einfluss und konnten durchaus ein kleines Vermögen erwirtschaften.
“Der Schlosser” aus Eigentliche Beschreibung aller Stände auf Erden (1568) (Quelle: Wikipedia)
Autor: kortini
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