Bockshornklee

1. September 2013
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Heil- und Nutzpflanzen
Der Bockshornklee ist kein Klee im engeren Sinne, sieht den Kleepflanzen aber sehr ähnlich und gehört wie diese zu den Schmetterlingsblütlern und Hülsenfrüchten.
Das recht anspruchslose Kraut wurde bereits in der Kupfersteinzeit vor etwa 7000 Jahren im Vorderen Orient gezielt angebaut und gehört daher mit Getreide und Wildem Kohl zu den ältesten Nutzpflanzen. Bockshornklee kommt natürlicherweise von Spanien über Nordafrika, Vorderasien und Indien bis China vor. Im semitischen Sprachraum wird er nach seiner Milch treibenden Wirkung genannt, was in Spanien durch die maurische Herrschaft übernommen wurde. Dort heißt der Bockshornklee ‘alholoa’.
Das einjährige Kraut bildet eine lange Pfahlwurzel aus und wird selbst zwischen 30 und 80 cm hoch. An den aufrechten verzweigten Stengeln sitzen die gestielten dreigliedrigen

Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum)  (Tafel aus -Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz von Otto Wilhelm Thomé von 1885)  Quelle: www.BioLib.de

Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum)
(Tafel aus -Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz von Otto Wilhelm Thomé von 1885)
Quelle: www.BioLib.de

kleeähnlichen Blätter. Von April bis Juli blüht der Bockshornklee mit einzeln bis paarweise stehenden cremefarbenen Blüten. Sie können auch hell gelblich-weiß sein. Am Grunde sind sie hellviolett. Die Hülsenfrüchte werden bis 12 cm lang. Sie sind schmal und erinnern an die säbelförmig gekrümmten Hörner eines Ziegenbockes – daher kommt der Name. In den Schoten sitzen 10 – 20 Samen. Reif sind sie hart und länglich-eiförmig, mehr oder weniger bräunlich mit manchmal einem rötlichen oder grünlichen Anflug. Bei einem Durchmesser von 2-3 mm werden sie bis 5 mm lang. Von Juli bis September werden die Samen reif.
Der Bockshornklee, auch “Griechisch Heu” genannt, bevorzugt volle Sonne und einen lehmigen Boden – ansonsten ist er anspruchslos und toleriert sogar salzlastige Böden.
Schon Karl der Große hat in seinem “Capitulare de villis” angeordnet, daß in den Domänen und in den Gärten der Reichsklöster unter anderem auch Bockshornklee angebaut werden solle. Im Nahen Osten, in Spanien und in Nordafrika wie auch in Indien wird Bockshornklee als Nahrungsmittel und Futterpflanze angebaut. Er wird gebraten, gekocht und frisch gegessen. Geschmacklich ähnelt er Sellerie oder Liebstöckel, was man sich bei der Verwendung des frischen Krautes an Salaten und/oder Gemüsen zunutze machen kann.
Wir verwenden meist die Samen und diese meist gemahlen als Gewürz oder als Zutat in Gewürzmischungen. So gehört Bockshornklee in einige Rezepte von Indischen

Currypulvern, in eine Würzmischung für das türkische Pastirma, aber auch in traditionelle Brotgewürze. Lecker sind Käse mit Bockshornklee.
Die Samen liefern ein fettes Öl, das unter anderem Cholin, Histidin und Diosgenin enthält. Bockshornklee ist leberwirksam und hilft bei leichtem Diabetes, er fördert die Milchentwicklung bei stillenden Müttern und regt insgesamt den Stoffwechsel an.
Hildegard von Bingen nennt ihn als Heilmittel bei Hautkrankheiten; ein Tee von den Samen soll bei äußerlicher Anwendung den Haarwuchs fördern.

© Amhara zu Agorá

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