Krankheiten im Mittelalter – Antoniusfeuer

18. August 2013
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Durch einen Pilz am Getreide, das Mutterkorn, wird das Antoniusfeuer ausgelöst. Wird das Mutterkorn gegessen oder Nahrung aus Getreide hergestellt, das von diesem Pilz befallen ist, so verengen sich die Gefäße. Es kommt zu Durchblutungsstörungen in Herz, Niere und und Gliedmaßen. Die Gliedmaßen werden schwach und blass. Der Puls ist kaum noch zu spüren. Von dieser Krankheit befallene Menschen berichten auch von Kribbeln auf der Haut und anderen Störungen des Empfindens. Wenn das Antoniusfeuer fortgeschritten ist, können wegen der Blutknappheit die Extremitäten wie Finger oder Zehen absterben. Auch Kopfschmerzen, Durchfall und Wahnvorstellungen sind Begleiterscheinungen der Krankheit. Oft war das Antoniusfeuer im Mittelalter tödlich.

Detail des Isenheimer Altars - Ein am Antoniusfeuer Leidender

Detail des Isenheimer Altars
Ein am Antoniusfeuer Leidender
Quelle: Wikipedia

Die Menschen wussten damals nicht, dass sie durch den Mutterkornpilz krank wurden. Alle Versuche, die Krankheit durch Waschen, Reinigen und Alkohol trinken einzudämmen, schlugen fehl. Erst im 17. Jahrhundert erkannte man den Zusammenhang mit dem Mutterkorn und dem sogenannten “Heiligen Feuer” und konnte so die Krankheit eindämmen. Meist findet man das Mutterkorn auf Roggenähren. Heutzutage wird das Getreide daraufhin kontrolliert.

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2 Responses to Krankheiten im Mittelalter – Antoniusfeuer

  1. 22. August 2013 at 22:04

    Hallo,
    auch noch interessant zum Thema:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Antoniter-Orden
    LG Matthias

    • Landrichterin
      22. August 2013 at 22:12

      Vielen Dank für den Hinweis.
      Da kann man mal wieder noch viel tiefer ins Thema einsteigen.
      Mal sehen ob und wann sich bei uns jemand weiter damit beschäftigen wird.

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