Es ist ja oft so, dass wir uns der Ursprünge unseres alltäglichen Umfeldes wie zum Beispiel Gegenstände oder Rituale nicht bewusst sind. Vermutlich trifft dies auch auf das Fronleichnamsfest zu. Wer hätte gewusst, dass seine Liturgie von Papst Urban IV. am 11. August 1264 verkündet wurde? In seiner Bulle „Transiturus de hoc mundo“ (Ehe Jesus diese Welt verlassen wollte), an welcher auch Thomas von Aquin mit gearbeitet hat, wird die Liturgie des Fronleichnamsfestes festgelegt.
Aber wodurch kam es zu diesem Fest? Juliana von Mont Cornillon (oder auch Juliana von Lüttich) hatte seit 1209 Visionen. Sie habe den Mond gesehen, der an einer Stelle verdunkelt war. Auch habe ihr Christus erklärt, dass der Mond für das Kirchenjahr stehen würde. Ein fehlendes Fest des Altarsakraments sei der Grund für den dunklen Fleck auf dem Mond.
Das erste Mal wurde das Fronleichnamsfest 1246 in der Diözese Lüttich gefeiert.
Wurde die Liturgie anfangs nur vereinzelt begangen, erhob Papst Urban IV. durch die Bekanntgabe in seiner Bulle Fronleichnam zu einem Fest für die ganze Kirche.
Aber schon der nachfolgende Papst Clemens IV. hegte kein großes Interesse an dem Fest. Fast wäre es in Vergessenheit geraten. Erst Papst Clemens V. erklärte das Fronleichnamsfest auf dem Konzil von Vienne 1311/12 für gültig und ordnete mit Nachdruck an, dass die Feier durchzuführen sei.
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