Im Mittelalter bildete sich der eigenständige Beruf des Nagelschmieds. Nagelschmiede waren Schmiede, die sich auf die Herstellung von Nägeln spezialisiert hatten. Sie waren in aller Regel auch in den Zünften der Schmiede organisiert.
Eisen war im Mittelalter ein recht teurer Rohstoff und Nägel wegen ihres enormen Arbeitsaufwands ein besonderes und natürlich teures Erzeugnis. Aber nicht immer konnte man auf die billigeren Holznägel zurückgreifen. Zum Beispiel beim Beschlagen von Pferden oder im Schiffsbau waren Eisennägel ein unbedingtes Muss.
Nägel wurden aus vierkantigen Stäben weiss glühend an einer Seite flach und spitz geschlagen. Das andere Ende wurde durch gezielte Hammerschläge zum Kopf geformt. Für einen Nagel waren je nach Sorte und Länge 15 bis 60 Hammerschläge erforderlich. Geschickte Nagelschmiede sollen bis zu 500 bis 4.000 Nägel am Tag hergestellt haben.
Die Lehrzeit eines Nagelschmieds betrug meist drei Jahre an die sich eine zwei- bis vierjährige Gesellenzeit anschloss.
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