Der Kötter war ein Klein- oder Nebenerwerbsbauer. Er wohnte auf einem Kotten, einem kleinen Haus mit nur sehr wenig Land.
Die Kotten waren entweder am Dorfrand angesiedelt oder wurden von alten Höfen abgeteilt. Der Kötter pachtete den Kotten im Normalfall von einem Bauern. Dieser sicherte sich so ortsgebundene Arbeiter für seinen Hof. Die Pacht setzte sich meist aus Geld- und Naturalienzahlungen und zusätzlichen Arbeitsleistungen auf dem Hof des Bauern zusammen.
Ein Kotten warf meist nicht genug ab, um allein von der Landwirtschaft leben zu können. Er besass in aller Regel auch keine Scheune und kein Stallgebäude. Der Kötter musste sich also zusätzlich als Tagelöhner bei seinem Verpächter verdingen, war Lehrer oder ging einem Handwerksberuf nach.
Im ausgehenden Mittelalter erhöhte sich die Anzahl der Kötter durch das rasche Bevölkerungswachstum. Man unterschied nun auch zwischen Erbköttern, die auf einem Kotten in der Dorfgemeinschaft siedelten und Markköttern, die einen Kotten oft Kilometerweit vom Dorf entfernt (mitten in der Mark) bewohnten.
Der Kötter war gesellschaftlich unter den Bauern angesiedelt. Er hatte kein Stimmrecht in der Dorfgemeinschaft, war aber über den Tagelöhnern in der Rangfolge eingeordnet.
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