Dieser Name wird volkstümlich für zwei unterschiedliche Pflanzen verwendet: die hier interessierende Pimpinelle aus der Familie der Rosengewächse, auch “Kleiner Wiesenknopf” oder “Blutstillerin” genannt, oder die Bibernelle aus der Familie der Doldengewächse mit ähnlichem Blatt, die aber unter anderem auch “Bockwurz” oder “Pfefferwurz” genannt wird.
Die Pimpinelle ist ein mehrjähriges Kraut, das in milden Wintern grün bleibt. Sie erreicht 20 – 100 cm Höhe. Ihre in einer Rosette stehenden Laubblätter bestehen aus 3-12 Paaren eiförmiger Fiederblättchen, die am Rand gezähnt sind. Die Blüte ist recht unscheinbar. Im zentralen kugeligen Blütenstand sind die Blüten nach Geschlecht getrennt: die weiblichen Blüten mit roten Narben sitzen oben, zwittrige Blüten in der Mitte und die männlichen Blüten mit hängenden gelben Staubblättern befinden sich unten. Selten für Rosengewächse ist es, daß der Kleine Wiesenknopf windblütig, zur Bestäubung also nicht auf Insekten angewiesen ist. Allerdings fliegen pollensammelnde Insekten, z.B. Bienen, auch diese Futterquelle an. Die Pimpinelle blüht von Mai – August, die Früchte reifen von Juli – Oktober und werden durch Wind und Wasser verbreitet. Außerdem kann sich die Pflanze durch Wurzelausläufer vermehren.
Den Kleinen Wiesenknopf findet man in Süd- und Zentraleuropa, im Norden bis Skandinavien. Im Süden wird Nordafrika eingeschlossen und im Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis Afghanistan. Noch im 16. Jahrhundert weiß der Botaniker Tabernaemontanus, daß die Pimpinelle eine “welsche” Pflanze ist, d.h. ‘fremd’ und aus südlichen Gefilden eingeführt wurde. Seither gehörte sie Jahrhunderte lang in jeden bäuerlichen Kräutergarten. Am besten steht sie sonnig auf idealerweise kalkhaltigem Boden.
Die Blätter und Blüten schmecken frisch, leicht nach Gurke, und gehören unbedingt in die “Grüne Soße”, in Salate, Kräuterbutter etc. Dazu sollten sie nicht gekocht werden.
Als Heilkraut kann man sie in Form eines Tees aus frischen Blättern bei Entzündungen im Magen-Darm-Trakt oder bei Nieren- und Blasenproblemen verwenden. Aus der getrockneten Wurzel kann man ein Gurgelmittel bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum zubereiten.
Äußerlich hilft die Pimpinelle bei kleinen Schnittverletzungen (“Blutstillerin”), Sonnenbrand und ähnlichen Hautproblemen.
© Amhara zu Agorá
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