Steinreich sein

5. Mai 2013
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Sprichwörter und Redewendungen

 

Wer möchte es nicht, steinreich sein? Aber woher genau stammt diese Redewendung?

Im Mittelalter lebten die Menschen eher in hölzernen Behausungen oder betteten ihr Haupt in Lehmhütten aufs Stroh.

Nur reiche Leute konnten es sich leisten, in Steinbrüchen gehauene und bearbeitete Steine für den Bau ihrer Häuser zu verwenden. Und da diese Leute so reich waren, ließen sie meist ihr Haus auch noch viel größer bauen als die Hütten der einfachen Leute.

Später (ab dem 13. Jahrhundert), als in den Städten die Fachwerkhäuser ihren Siegeszug begannen, gab es auch einen wichtigen Unterschied. Die einfachen Leute füllten die Lücken zwischen dem Fachwerk meist mit einem Stroh-Lehm-Gemisch. Nur reiche Leute konnten es sich leisten, die Lücken mit Natursteinen oder mit gebrannten Ziegeln zu vermauern.

Man darf also davon ausgehen, dass der Begriff „steinreich“ tatsächlich darauf zurückzuführen ist, dass reiche Leute bessere Häuser aus Stein hatten und durch diese ihren Reichtum nach außen sichtbar präsentierten. Es war somit erstrebenswert, so reich zu werden, sich ein steinernes Haus leisten zu können.

Es gibt auch Erklärungen, die davon ausgehen, dass „stein“ nur eine Steigerungsform darstellt, wie sie zum Beispiel bei „steinalt“ gebräuchlich ist.  Natürlich ist steinreich eine Steigerung von „einfach nur reich“. Ich persönlich schenke aber eher der Erklärung mit den steinernen Häusern Glauben.

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One Response to Steinreich sein

  1. Guinnesstom
    14. Januar 2016 at 08:58

    Hallo Kortini!
    Vor Jahren wurde es gleich in Maastricht erzählt. Dort baute man mit dem dortigen Mergel die Häuser und wer Geld hatte, verkleidete dann die Fassade mit Stein!
    Steinreich!
    Guinnesstom

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