Bauern und ihre Tiere

21. April 2013
Von

Die frühmittelalterliche Landwirtschaft wurde von der Haltung von Vieh dominiert. Die Versorgung der Bevölkerung wurde zu einem großen Teil durch Fleisch und die Produkte aus der Viehzucht gewährleistet. Ein Anhaltspunkt dafür ist, dass sich die Volksrechte rund um die Landwirtschaft häufig mit den Bestimmungen zur Viehhaltung auseinander setzten. Das Beispiel Diebstahl von Vieh zeigt, dass hier sehr differenziert die Haustiere aufgeführt werden. Seltener findet man Regelungen bezüglich Gärten und Felder.

Dies hat aber nicht zu bedeuten, dass die Bauern nur Vieh gehalten haben. Der Bedarf an einer vielseitigen Versorgung brachte es mit sich, dass Viehbauern ihre Nahrung mit Produkten aus dem Anbau auf dem Acker und aus den Gärten ergänzt haben. Dagegen haben Ackerbauern neben der Feldarbeit ebenfalls eine umfangreiche Viehhaltung betrieben.

Sachsenspiegel - Cod. Pal. germ. 164 fol. 008v - Landrecht zweites Buch - Hirten

Cod. Pal. germ. 164, fol. 008v – Heidelberger Sachsenspiegel
Ldr. II 54 § 5: Schwur des Hirten zur Verletzung eines Tieres; Schadensersatz für verletztes Tier
Ostmitteldeutschland, Anfang 14. Jahrhundert
Quelle: Universitätsbibliothek Heidelberg
Lizenz: Creative Commons-Lizenz cc-BY-NC-SA

Welche Tiere umfasste nun die Viehhaltung? Am häufigsten werden Kühe und Ochsen erwähnt, wobei “Ochse” als eine Art Sammelbegriff für das Rindvieh insgesamt angesehen werden kann. Des Weiteren umfasste die Tierhaltung auch Hunde, Ziegen, Schafe, Schweine, Gänse, Hühner und Enten. Seltener wurden Pferde gehalten.

Wie muss man sich nun einen solchen Bauernhof vorstellen? Das Grundstück war eingezäunt. Darauf waren die Wohn- und Wirtschaftsräume zu finden. Als Baumaterialien dienten roh zusammengezimmerte Baumstämme. Die verbliebenen Fugen wurden mit Lehm verfüllt. Das Dach wurde mit Stroh gedeckt. Anfangs gab es natürlich keine Fenster. Dies diente vor allen Dingen dazu, im Winter die Kälte draußen zu halten. Das war auch der Grund, warum es keinen separaten Stall gab. Die Tiere und Menschen lebten zusammen in einem Haus. So wurde die Wärme, welche die Tiere abgaben, für damalige Verhältnisse optimal genutzt.

So ärmlich sahen anfangs die Behausungen der Bauern aus. Im Laufe der Entwicklung wurden auch die Häuser der Bauern und somit die Verhältnisse menschenwürdiger. Ab davon ein andermal mehr.

Fütterung von Gänsen und Tauben

Fütterung von Gänsen und Tauben
Bartels, Adolf
Der Bauer in der deutschen Vergangenheit
Leipzig: Diederichs 1900
Quelle: Universität Köln
Digitale Texte im Seminar für Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte

Melken der Schafe und Bereiten von Käse

Melken der Schafe und Bereiten von Käse
Bartels, Adolf
Der Bauer in der deutschen Vergangenheit
Leipzig: Diederichs 1900
Quelle: Universität Köln
Digitale Texte im Seminar für Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte

 

Ein mit Ochsen pflügender Bauer

Ein mit Ochsen pflügender Bauer
Bartels, Adolf
Der Bauer in der deutschen Vergangenheit
Leipzig: Diederichs 1900
Quelle: Universität Köln
Digitale Texte im Seminar für Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

.

 

 

 

 

Tags: , , ,

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *