Viele Jahrhunderte lang glaubte man, daß Ostern von der germanischen Göttin Ostara, einer Frühlingsgöttin, seinen Namen habe. Dabei bezog man sich auf den Kirchenhistoriker und Mönch Beda Venerabilis, der von 682 bis 735 im Pauluskloster zu Jarrow bei Newcastle upon Tyne lebte. Beda mutmaßte, daß der Name Eastern (Ostern) von einer früheren germanischen Göttin mit Namen Eostrae stamme. Bis vor kurzem fand man diese Erklärung so auch in Schulbüchern und Lexika. Da aber nur Beda diese Göttin erwähnte, nimmt man an, daß er sie „erfunden“ hat.
Neueste sprachwissenschaftliche Untersuchungen bieten andere Erklärungen. Der Begriff “Ostern” – übrigens ein Plural - wird von dem altgermanischen “austro” abgeleitet, das so viel wie “Morgenröte” bedeutet. Möglich ist auch eine Herleitung von dem Nordgermanischen “ausr”, das so viel wie “gießen, schöpfen” bedeutet – und in christlicher Verwendung dann “Taufe”. In der Osternacht könnten sich die Katechumenen besonders gern haben taufen lassen, weil sie durch dieses Sakrament an der Auferstehung Jesu Anteil bekamen – und damit fing ein neues Leben an. In den meisten übrigen europäischen Sprachen wird das Osterfest mit einem Wort bezeichnet, das sich von dem hebräischen “Pessach” herleitet, von wo es ja auch seinen Anfang nahm.
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