Frühes Mittelalter – Enstehung des Islam (6./7. Jahrhundert) – Der Prophet Mohammed

10. März 2013
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Als Mohammed (Abul Kasim Muhammad Ibn Abdallah) aus Mekka als Religionsstifter begann, waren die semitischen Araber in viele kleine, untereinander verfeindete, Stämme aufgespalten. Nur in einigen Städten, wie Mekka und Medina, hatten sich Formen höherer Kultur entwickelt. Dort lebte neben jüdischen und christlichen Gemeinschaften eine arabische Bürger- und Kaufmannschaft. Diese war durch den Handel mit innerarabischen Nomadenstämmen zu Reichtum gelangt.

Geburt von Mohammed

Geburt von Mohammed
Miniatur auf Pergament
Jami‘ al-tavarikh (Compendium of Chronicles)
Iran (Tabriz), c. A.H. 714/A.D. 1314–15
Edinburgh University Library (MS Arab 20, folio 42r) Cat. 6
Quelle: Wikipedia

Allah, der einzige Schöpfer der Welt

Mohammed, der um 570 in Mekka geboren wurde, gehörte bis zur Mitte seiner Mannesjahre zu einer Kaufmannsgilde und lebte dort. Erst als er visionäre Erlebnisse hatte, wurde er zum Propheten. In seiner Lehre, die nach seinem Tod im Jahr 632 im Koran festgelegt wurde, verkündete er die Weltschöpfung allein durch Allah. Dieser werde im kommenden Jüngsten Gericht Welt und Menschen wieder in seinen Schoß zurücknehmen, und forderte den “Islam”, den Eintritt in den Stand des Heils, die Gottergebenheit.

In Mekka, das durch hellenistisch-jüdische Einflüsse geprägt war, fand Mohammed zuerst keine Basis für seine Lehre. Im Gegenteil, Feinschaft und Ablehnung schlugen ihm entgegen. Mit wenigen Anhängern floh er also nach Medina, dort verbuchte er größeren Erfolg. Schließlich prägte er die politische Gemeinschaft und beherrschte sie.

Die fatalistische Einstellung zum Leben

Zuverlässigkeit und Wahrheitsliebe, die Achtung vor Verwandten und Nachbarn, der Verzicht auf Blutrache und Gewalttaten waren die gesellschaftlich und politisch revolutionären Ideale dieser neuen Religion. Das menschliche Schicksal galt als durch den Willen Gottes vorbestimmt. Jedoch darf man diese fatalistische Einstellung nicht mit Taten- und Hoffnungslosigkeit verwechseln.

Der Kultus wurde von Mohammed streng geregelt. Das oberste Gebot ist das Bekenntnis zu dem Einen Gott. Dann gehört zu den Regeln das tägliche Gebet zu fünf festen Zeiten. Außerdem hat der Gläubige Mildtätigkeit gegen Arme zu üben, regelmäßig zu fasten und mindestens ein Mal im Leben zur Kaaba, dem alten arabischen Heiligtum in Mekka, zu pilgern. Diese “Fünf Säulen” erhob Mohammed zum Mittelpunkt seiner Religion. Der Prophet sah als höchste Stufe religiöser Hingabe die Teilnahme an einem Kriegszug, der die Herrschaft des Islam über die ganze Welt ausbreiten helfe.

Schiiten und Sunniten

Schon sehr bald nach Mohammeds Tod kam es zu Richtungskämpfen und Spaltungen im Islam. Der Grund dafür ist, das vor allem unterschiedliche Auffassungen über die Leitung der Glaubensgemeinschaft bestanden. Die Sitten- und Glaubenslehre, die gottesdienstliche Ordnung und das Ritual gründeten sich auf die Offenbarungen Allahs, für einen Großteil der Muslime auch auf die Überlieferung und das Gewohnheitsrecht, die Sunna, welche die Koranbestimmungen ergänzt. Doch nur die Sunniten erkennen die später niedergeschriebene Sunna als Religionsquelle neben dem Koran an. Geistliche Oberhäupter waren die Nachfolger des ersten Kalifen und Schwiegervaters von Prophet Muhammed, Abu Bekr.

Für die Schiiten, die zweite große Konfession des Islams, besitzt allein der Koran kanonische Geltung. Hier gilt als legitimer Nachfolger des Propheten nur Mohammeds ermordeter Adoptiv- und Schwiegersohn Ali (ermordet 661 in Kufa/Irak). Es bildeten sich auch zahlreiche regionale Sekten, die die Elemente vorislamischer Religionen bewahren ( wie die Ghulat) oder besonders puritanisch und konservativ eingestellt sind (die Wahhabiten).

© Haidt

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