Wie entstanden das Weihnachtsfest und die Weihnachtsbräuche?

23. Dezember 2012
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Die Mitwinterzeit ist schon seit Urzeiten für viele Völker wichtig. Stonehenge, das mächtige jungsteinzeitliche Observatorium, ist vermutlich auf die Wintersonnenwende ausgerichtet: die Tage werden wieder länger, das Licht bleibt sieghaft. Die Wintersonnenwende am 21. Dezember ist in Mitteleuropa allgemein ein wichtiges Datum. Mitte Dezember feierten die Römer ihren Erntegott Saturn über mehrere fröhliche Tage hinweg. Samhain, das keltische Totenfest, wurde im November begangen. Und in Rom wurde am 25. Dezember das Fest des Mithras als “Sol invictus” gefeiert.
Im Jahre 354 wurde in Rom am 25. Dezember das erste christliche Weihnachtsfest begangen. Das Datum wurde bewusst gewählt, um das populäre Mithrasfest zu “überlagern”.
Im Jahre 381 erklärte Kaiser Theodosius auf dem 2. Konzil von Konstantinopel den 25. Dezember als allgemein gültiges Datum für die Feier der Geburt Jesu Christi.
Es sollte allerdings noch lange dauern, bis sich das Weihnachtsfest allgemein durchsetzte. Nach den Schilderungen des Evangelisten Lukas wurde Jesus Christus in der Nacht geboren.

Krippenspiel - Franz von Assisi

Krippenspiel – Franz von Assisi
Giotto di Bondone (1267-1337)
Quelle: Wikipedia

Deshalb setzte sich der Abend des 24. Dezember für Christmetten und Gottesdienste sowie für Darstellungen der Geburt Christi durch.
WeihnachtsbaumDer Begriff „Weihnachten“ wurde erstmals im 12. Jahrhundert dokumentiert. Er leitet sich vom mittelhochdeutschen „ze wihen naht“ ab und bedeutet soviel wie “zu den geweihten Nächten”, da die Heilige Zeit bis zum 6. Januar dauert.
Zunächst als priesterliche Sologesänge wurden erstmals im 11. Jahrhundert Weihnachtslieder gesungen. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich dann die Weihnachtslieder zum Gesang für die ganze Gemeinde.

Aus dem 13. Jahrhundert ist die erste Krippe belegt, die seither genau wie das Krippenspiel zum festen Brauchtum zählt. Nicht zuletzt das Krippenspiel von Franz von Assisi in Greccio am 25. Dezember 1223 verhalfen dem Krippenspiel zu seiner Popularität.
Grüne Zweige waren bereits in vorchristlicher Zeit Symbol von Fruchtbarkeit und zeugten von der Kraft des Sommers. So hängten sich auch die Menschen im Mittelalter Tannenzweige, Misteln und Eibenzweige in ihre Häuser. Erstmals aus dem Jahre 1419 ist ein geschmückter Tannenbaum erwähnt. Er stand im Freiburger Heilig-Geist-Spital und war mit Äpfeln, Lebkuchen und Nüssen behängt. Neujahr durfte der Baum geplündert werden.
Die Weihnachtsbäume wurden zunächst im Freien aufgestellt. Sie waren somit ähnlich den Maibäumen und hießen zunächst auch Weihnachtsmaien.
Im Mittelalter galt die Zeit vom 25. November bis Weihnachten als Fastenzeit. Fleisch war verboten wie Eier und Milch, Fisch freilich war gestattet. Nur an den Sonntagen gab es kleine Erleichterungen. Und natürlich wurde für die erwartete Festzeit auf Vorrat gebacken – Lebkuchen, Spekulatius und Moppen. Daß dieses Gebäck durch Lagerung erst wieder weich gemacht werden mußte, war gewollt. Es sollte gar nicht sofort verzehrt werden!
Das Ende der Fastenzeit wurde stets mit einem grossen Festmahl begangen, bei dem erlesene Speisen in großer Menge aufgetischt wurden. Das Weihnachtsessen zu Ehren der Geburt Jesu Christi war im Mittelalter jedoch noch nicht üblich.
Unsere heutigen Weihnachtsbräuche haben also ihren Ursprung im Mittelalter und teilweise weit vorher – und einige Bräuche entstammen der Neuzeit.

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