Jemanden ungeschoren lassen, ungeschoren davon kommen

11. November 2012
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Sprichwörter und Redewendungen

Heutzutage bedeutet dies, dass jemand ohne Strafe (unabhängig davon, ob nun absichtlich oder ungewollt) davon kommt, obwohl er etwas „verbrochen“ hat.

Die ursprüngliche Herkunft ist wie so oft nicht ganz eindeutig. Es gibt verschiedene Theorien, die uns ins Mittelalter bringen.

Am offensichtlichsten ist der Bezug zum Schäfer und dem Scheren der Schafe. Der Schäfer versuchte, möglichst keines der Tiere ungeschoren davon kommen zu lassen.

Auch gibt es Deutungen, die den Ursprung bei dem Bader vermuten. Es war damals üblich, dass dieser in der öffentlichen Badestube nach dem Bad den Gästen die Haare und den Bart scheren musste.

Ebenso einleuchtend erscheint da die Erklärung, dass die damalige Verwendung nicht so weit von der heutigen entfernt ist und den Ehrenstrafen zuzuordnen war. Wurde jemand zum Pranger verurteilt, so wurden ihm oder ihr die Haare und der Bart geschoren. Im Mittelalter machte gerade die Haarlänge den Unterschied zwischen Leibeigenen und Freien aus.

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