Manfred Goldstaub

21. Oktober 2012
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Am Fuße des Rübenberges, nicht weit entfernt vom Ziegenpass, lebte der Kaufmann Manfred Goldstaub. Er war ein gerissener Bursche, der jede Gelegenheit, an Geld zu kommen, schnell erkannte und nutzte.

Natürlich war Herr Goldstaub bei den Händlern nicht wirklich beliebt. Schließlich gab es keinen Preis, den dieser gerissene Kerl nicht noch herunter handelte. Ihm war meist geschenkt noch zu teuer.

Eines Tages erstand Manfred Goldstaub eine alte Münzpräge, die ein Bauer im Nachlass seines reichen Onkels aus der Stadt gefunden hatte. Bereits als der Bauer dem Kaufmann die Maschine anbot, hatte dieser mit dem Erwerb keine redlichen Absichten. Es war klar, Manfred Goldstaub wollte Münzen prägen.

Auf dem Markt erstand er einiges Eisen und ein Säckchen Gold. Diese beiden Metalle liess er von Heronimus Hinkefuß, dem geschickten einarmigen Schmied, zusammenschmelzen. Das Metall sah nun aus wie reines Gold.

Flugs machte sich Manfred Goldstaub an die Arbeit. Nach einigen wenigen Fehlversuchen gelang es ihm, täuschend echte Münzen zu prägen. Wunderschön waren die goldenen Münzen und wurden von vielen Händlern gern akzeptiert.

Wenn dann die vermeintlich goldenen Prägestücke anfingen zu rosten, war Herr Goldstaub natürlich längst verschwunden.

Aber selbstverständlich sprach sich der Betrug schnell herum und niemand wollte mehr diese Münzen haben. Auch Manfred Goldstaub war eines Tages verschwunden und sein Haus stand leer und verlassen am Fuße des Berges.

Es hat sich aber bis heute das Gerücht gehalten, dass von seinen Münzen noch immer einige im Umlauf sind. Alle Händler seien also gewarnt, keine goldenen Taler mit der Prägung „M-G“ anzunehmen.

Münzpräge

Holzschnitt: Mittelalterliche Münze (Quelle: Wikipedia)

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