Etwas ausbaden müssen

30. September 2012
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Sprichwörter und Redewendungen

Wer etwas ausbaden muss, hat umgangssprachlich die Folgen für seine (oder auch fremde) Handlungen zu übernehmen.

Die Redewendung stammt vermutlich aus dem Mittelalter. In den öffentlichen Badehäusern war es üblich, dass mehrere Badegäste nacheinander im selben Wasser badeten. Nicht nur, dass das Wasser mit jedem Badegast immer schmutziger wurde, so musste auch der letzte Badende ausbaden. Das hieß, das Wasser ausgießen und den Badezuber und die Badestube reinigen.

Eine andere Möglichkeit der Entstehung dieser Redewendung ist im sogenannten Hochzeitsbad zu suchen. Es war absolut üblich, dass das Hochzeitspaar gemeinsam mit den Hochzeitsgästen ein Bad nahm. Bei dieser geselligen Baderei, die nicht selten in einem Gelage endete und der Kirche vor allem wegen seiner Unsittlichkeit nicht gefiel, wurde viel gegessen und getrunken. Diese Hochzeitsbadereien wurden auch Ausbaden genannt. Es ist also denkbar, dass der Bräutigam das Gelage ausbaden musste, indem er die Zeche zu zahlen hatte.

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