Khan Krum

2. September 2012
Von

Krum war Khan des Ersten Bulgarischen Reiches von 803 – 814 als Nachfolger von Khan Kardam. Dieser hatte in mehreren Schlachten den byzantinischen Kaiser Konstantin VI. so deutlich geschlagen, dass dieser den Friedensvertrag von 792 erneuerte, der Tributleistungen von Konstantinopel an Bulgarien vorsah.

Khan Krum gehörte höchstwahrscheinlich der Familie der Dulo an, die seit der Gründungszeit des Reiches unter Asparuch Khan die Herrscher der Bulgaren gestellt hat. Im Verbund mit Karl dem Großen schlugen Franken und Bulgaren zwischen 791 und 803 die Awaren in der Ungarischen Tiefebene vernichtend und beendeten so das ursrpünglich mächtige Khaganat (=Kaiserreich) der Awaren.

Bulgarisches Reich (Karte aus dem Historischen Handatlas von G. Droysen; 1886; Quelle: Wikipedia)

Im Jahre 807 kann Krum die beiden bulgarischen Reiche auf dem Balkan vereinen. Bulgarien reicht nun von der Donau bei Buda im Westen bis zur Theiß im Norden, und vom Dnjestr im Osten bis vor die Tore von Konstantinopel im Süden.

Zu den Gesetzen, die Krum erlässt, gehört auch die Anordnung, dass einem Denunzianten erst geglaubt werden dürfe, wenn er unter der Folter bei seinen Angaben geblieben sei. Die Anzeigen werden merklich abgenommen haben….

Im Spätherbst des Jahres 808 schlägt Krum ein großes byzantinisches Heer, im Jahr darauf nehmen die Bulgaren Serdika, das heutige Sofia, ein. Bald darauf wendet sich das Blatt und Kaiser Nikephoros I. zerstört den Regierungssitz Pliska. Doch schon im Jahre 811 können die Bulgaren in der Schlacht am Warbiza-Paß das byzantinische Heer vernichtend schlagen. Der Kaiser fällt und der Thronfolger wird schwer verletzt. Khan Krum läßt sich aus dem Schädel des byzantinischen Kaisers eine Trinkschale anfertigen.

Krum bietet den Byzantinern die Erneuerung des unter Khan Terwel geschlossenen Friedensvertrages von 716 an, doch der neue Kaiser Michael I. Rangabe lehnt ab. Daraufhin überquert die bulgarische Streitmacht das Balkangebirge und nimmt Mesembria (das heutige Nessebar) an der Schwarzmeerküste ein. Zur Beute gehören 36 Vorrichtungen für das bis dahin geheim gehaltene Griechische Feuer, eine Brandwaffe, die mittels eines urtümlichen Flammenwerfers besonders im Seekrieg dem Anwender unschätzbare Vorteile verschaffte. Um von Mesembria weiter nach Konstantinopel zu gelangen, muß Adrianopel eingenommen werden – was den Bulgaren auch gelingt. Am 22.06.813 siegen die Bulgaren erneut, Kaiser Michael flieht zurück nach Konstantinopel und wird dort abgesetzt.

Während der nun folgenden Belagerung der Reichshauptstadt erleidet Khan Krum einen Blutsturz und stirbt am 13.04.814. Sein Sohn und Nachfolger Omurtag schließt mit Kaiser Leo V. einen Frieden, der dreißig Jahre halten wird.

© Amhara zu Agorá

Tags:

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *