Eyneburg

5. August 2012
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Burgen und Schlösser
Diese Hügelburg, welche noch sehr gut erhalten ist, findet man in Hergenrath bei Kelmis. Der Name deutet auf die Eigentümer im 13. Jhd., „von Eyneberghe“ , hin. Liebevoll wird diese Burg nach einer Legende aus dem 19. Jhd auch „Emmaburg“ genannt.

Emmaburg

Die Eyneburg/Emmaburg (Quelle: Wikipedia)

Im Jahr 1260 wird die Burg das erste Mal erwähnt. Sie befand sich zu dieser Zeit im Besitz des Rittergeschlechts von Eyneberghe. Namentlich erwähnt werden Theoderich „de Eyneberghe“, Hermann von Eyneberg (in den Jahren 1285, 1333, 1339) und sein Sohn Gerhard 1335/35, später im Jahre 1368 Daniel und Wilhelm von Eyneberghe.
1371 ging die Eyneburg an die Enkelin von Gerhard von Eyneburg über, diese heiratete Daem von den Bogaert. Die Tochter der beiden, Bela, heiratete Arnold von Tzevel, dadurch ging die Burg in den ritterlichen Besitz der Familie Tzevel über. Nachdem Belas Tochter, Johanna von Tzevel, Johann Dobbelstein zu Donrath ehelichte, wechselte die Burg für die nächsten drei Jahrhunderte in den Besitz der Familie Dobbelstein.
Im Jahr 1640 brannte die Eyneburg aus, daraufhin baute Johann von Dobbelstein im Jahr 1648 die Burg neuer und größer aus. 1178 wurde der Baron Karl August Dobbelstein von Donrath Burgherr, er verkaufte die Burg 1786 an Rainer Josef Turbet aus Aachen. Im 19. Jhd. wechselte die Burg mehrfach die Besitzer. 1809 verkauften die Erben den ehemaligen Rittersitz an den Lütticher Bankier Gèrard Nagelmackers, dieser verkaufte sie 1836 weiter an den Freiherrn Florent von Thiriart zu Mützhagen (der sich daraufhin „zu Mützhagen und Eyneburg“ nannte). Später ging die Burg in den Besitz seines Großneffen, des Baron de la Rousselière-Clouard über. Im Jahr 1897 kaufte ein Aachener Industrieller die Burg, Theodor Nellessen. Dieser ließ die Burg 1900/1901 durch den Straßburger Dombaumeister Ludwig Arntz wieder aufbauen. Die Kapelle, die man heute sieht, wurde ebenfalls erst zu dieser Zeit hinzugebaut.
1858 verkaufte die Familie Nellessen die Burg und die Ländereien. Die kostbare Innenausstattung (Möbel, Skulpturen, Gemälde, Goldschmiedearbeiten und Porzellan, welche zur Sammlung der Witwe des Theodor Nellessen gehörten) wurde zum Teil im Auktionshaus Lempertz in Köln versteigert. Anschließend ging die Burg in den Besitz der Hergenrather Kalkwerke AG über. Seit dem 18.07. 1966 steht die Eyneburg unter Denkmalschutz. Die Eyne GmbH kaufte die Burg 2001, sie startete das Projekt „Die Eyneburg soll leben“. Das Anliegen dieses Projekts ist es, ein europäisches Zentrum für erlebbares Mittelalter zu errichten.

Von der ursprünglichen Anlage ist der große, runde Bergfried im Kern

Emmaburg

Die Eyneburg/Emmaburg (Quelle: Wikipedia)

erhalten, er wurde in drei Geschossen aus schichtmäßigem Bruchstein errichtet. Im zweiten Geschoss  findet man nordwestlich einen modernen Erker, westlich eine schmale Schießscharte. Ansonsten ist der Turm geschlossen. Bei der Restaurierung wurde er um ein kleines Fachwerkgeschoss erhöht, und durch ein Kegeldach gekrönt. Der Turm trug ursprünglich nämlich ehemals ebenfalls eine Kegelhaube.
Im 15. Jhd. fügten die Herren von Eyneburg dem Bergfried einen stattlichen Palas an, der jedoch beim Brand von 1640 wieder zerstört wurde. Als der Palas neu aufgebaut wurde, wurde dieser um ein Geschoss erhöht. Als Zeichen des Abschlusses des ersten Baues im 15. Jhd findet man im zweiten Geschoss in Höhe der Fenster mehrere Steinkonsolen. Das unregelmäßig abgesetzte Mauerwerk macht den Aufbau im 17. Jhd deutlich sichtbar. Das Dach ist bei der Restaurierung erneuert worden. Zum Hof hin ist der Palas durch moderne Vorbauten teilweise verdeckt.
Die Vorburg hat wenige Änderungen vorzuweisen. Der Nordflügel (zweigeschossig) stammt aus dem 17. Jhd., wurde jedoch zur Hofseite hin erneuert. Die Südhälfte des Westflügels enstand im 15. Jhd.
Die Aussenmauern des Südflügels enstanden in den Bauphasen im 15. – 16. Jhd., die Innenseite in ihrer Westhälfte jedoch geht aufs 17. Jhd. zurück. Dort findet man auch das Wappen des Freiherrn Johann Karl von Donrath zu Dobbelstein und dessen Gemahlin Catharina Freiin von Westerholt-Lembeck , die Jahreszahl 1722 ist darauf zu sehen.
Heute stehen Feste, Ritterturniere, Musikveranstaltungen und Mittelaltermärkte auf dem Terminkalender. Ferner besteht die Möglichkeit, an Burgführungen teilzunehmen, sowie Hochzeiten, Geburtstagfeiern oder Firmenevents zu buchen.

Eyneburg-Kirchenfenster

Kirchenfenster Eyneburg
Titel: Eyneburg 1
Foto: Lusitana
Original-Datei: Eyneburg 1
Lizenz: creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de
(Quelle: Wikipedia)

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One Response to Eyneburg

  1. Peregrina
    17. November 2012 at 23:38

    Die Eyneburg ist leider seit Ende 2010 nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich, es finden auch keine Veranstaltungen mehr statt.

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