Architektur im Mittelalter

23. September 2012
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Im Mittelalter war, wie heute auch, die Architektur prunkvoll oder funktional. Mächtige Kathedralen aus dem Mittelalter sollten die Größe Gottes widerspiegeln, Wohnhäuser und Bauernhöfe funktional sein.

Elemente der Fachwerkbauweise (Quelle: Wikipedia)

Die mittelalterlichen Siedlungen, Städte und Bauernhöfen bestanden bis zum Hochmittelalter aus Fachwerkhäusern. Dabei hat jede Gegend ihren eigenen Baustil; diese Baustile werden als orts- und zeittypisch angesehen.
Neben der Funktionalität sollten Dombauten, Kathedralen und Kirchen, durch alle möglichen Mittel der damaligen Baukunst, imposante Gebäude werden. Sie wurden schon immer aus Stein gebaut.
Es gab im Mittelalter zwei große Baustile. Die Romanik begann etwa im 5. Jahrhundert mit der Vorromanik. Diese dauerte bis zum 10. Jahrhundert. In dieser Zeit wurde der Antike Baustil langsam in die Romanik übergeführt. Bis Mitte des 13. Jahrhunderts war die Hochzeit der Romanik. Typisch für diese Bauweise ist der Rundbogen. Im Gegensatz zur Frühromanik mit ihren klaren Linien setzt die Hochromanik (1050-1150) mehr Bauschmuck und Bildwerk ein.

Romanische Säulenreihe der Kathedrale von Canterbury (Quelle: Wikipedia)

Der Dom zu Speyer ist ein Beispiel für die Hochromanik. Ab 1150, in der Spätromanik, erscheinen die ersten zur Gotik gehörenden Details. Ein Bauwerk in diesem Übergangsstil, schon mit Spitzbogen, ist der Limburger Dom.
Die Epoche der Gotik verläuft von etwa 1250 bis 1550. Auch sie wird in Früh-, Hoch- und Spätgotik unterteilt. Hohe Wände mit großen Fenstern, das Kreuzrippengewölbe, die Strebepfeiler, die zunehmende Ornamentik und die Betonung der Vertikalen sind die typischen Erkennungszeichen der gotischen Bauwerke. Zur Hochgotik hin entwickelte sich der Bau von Hallenkirchen, Notre Dame als Beispiel, in der Spätgotik löste die Hallenkirche die Basilika als Kirchenbauform ganz ab. Durch die technische Weiterentwicklung konnten nun komplexere Rippengewölbe, Fächergewölbe und Netzgewölbe gebaut werden. Fenster und Rosetten werden größer, die Ornamentik nimmt weiter zu.

Schnitt durch die hochgotischen Bauteile der Abteikirche St. Denis (Quelle: Wikipedia)

Das Heilig-Kreuz-Münster in Schwäbisch Gmünd ist beispielhaft für die Hochgotik. Die Entwicklung der Backsteingotik in Norddeutschland ist eine Sonderform der Gotik. Ihr Einfluss reichte bis nach Estland.
Erst ab dem Hochmittelalter wurden auch in Städten, für reiche Patrizier, reine Steinhäuser errichtet. Wie bei den Kirchenbauten sollte das imposante, aber auch funktionelle Gebäude den gesellschaftlichen Stand des Eigentümers widerspiegeln.
Viele mittelalterliche Gebäude haben die Jahrhunderte bis heute gut überstanden. Sie sind heute ein Zeugnis der Baukunst im Mittelalter.
Die mittelalterliche Bemalung ist vielfach verloren gegangen, sodaß wir heute in dem Irrtum befangen sind, die Räume hätten allein durch ihre Architektur gewirkt. Tatsächlich waren romanische und gotische Prunkbauten auch prunkvoll mit Ausmalungen geziert – für unseren Geschmack manchmal etwas zu bunt… (siehe St. Michael/ Hildesheim; Dom Braunschweig)

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3 Responses to Architektur im Mittelalter

  1. Brenda
    25. April 2013 at 08:45

    Hallo liebes Mittelalterteam,
    ich finde eure Seite sehr interessant! Es hilft mir bei weiter Bildungen und ich ich erweitere meinen Wissensstand…
    DANKE!!!

  2. Christophe Kasel
    30. März 2013 at 10:29

    Vielen Dank, diese Informationen haben mir bei meinem Referat sehr geholfen. Ich werde sie sicherlich weiterempfehlen.

    Mit lieben Grüssen,

    Christophe Kasel

    • Brenda
      25. April 2013 at 08:49

      Bei mir genau das Selbe Chrissi ♥

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