Der Boom der Gilde

29. Juli 2012
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Letzten Sonntag, die Sonne schien zum Fenster herein, saß ich mit ein paar Freunden aus der Gilde beisammen. Geruhsam plätscherte der Tag vor sich hin. Wir waren gerade dabei, mit einem neuen Mitglied zu fachsimpeln. Über Verkaufspreise und die Ausgewogenheit der Waren. Bei einem kurzen Gang über den Flur in mein Arbeitszimmer konnte ich meinen Augen kaum trauen.

“Was ist denn hier los?” Vor der Türe des Gildenhauses hatte sich eine Schlange gebildet. Aber was wollten die alle hier? “Wisst ihr, was die hier wollen?” Schnell war klar, dass die Menge um Aufnahme in die Gilde bat und hier war, um ihre Bewerbungen vorzutragen. “Nun ist’s wohl aus mit der Gemütlichkeit. Machen wir uns an die Arbeit.” Neugierig schauten wir jeden einzelnen Bewerber an. Mit der Zeit kamen auch immer mehr unserer Kollegen zusammen. Da für die Aufnahme eine Abstimmung vorgesehen ist, waren alle gefordert. Das Für und Wider eines Jeden wurde gehört. Erste Ergebnisse zeichneten sich ab. Am Ende des Tages dann, es kamen vereinzelt immer noch Bewerber, waren wir etwas erschöpft, aber zufrieden.

Große Heidelberger Liederhandschrift - Codex Manesse - Heinrich von Meissen genannt Meister Heinrich Frauenlob

Große Heidelberger Liederhandschrift – Codex Manesse
Heinrich von Meissen genannt Meister Heinrich Frauenlob
Zürich, ca. 1300 bis ca. 1340
(Quelle: Universität Heidelberg)

Nun stellte Einer dann die Frage: “Wo kamen die denn heute alle her?” Ein Anderer wusste die Erklärung.”Ja, habt Ihr nicht den Marktschreier vernommen, der durch die Lande zieht? Unser werter Herr Verden hat dem Guten ein paar Münzen zugesteckt. Und nun ruft er die Kunde von unserer Gilde überall in jeder Stadt und in jedem Ort aus. Und der gute Ruf unserer Gilde ist weithin bekannt.”

Das eine und andere Bier wurde herbei geschafft und eine kleine Feier organisiert. Dann erscholl “Ein Hoch auf Verden. Lang lebe die Handelsgilde – der Erfolg spricht für sich.”

 

 

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