Kleidung im Mittelalter – Untergewänder

24. Juni 2012
Von

Kleidung im Mittelalter

Die Unterwäsche des Mannes bestand aus einem Hemd und einer Unterhose, der Bruche oder Brouch.

 Das Hemd

war sehr einfach geschnitten und aus Leinen. Zwei Rechtecke für die Ärmel, zwei Teile für Vorder- und Rückenteil und eventuell zwei kleine Quadrate als Zwickel unter den Ärmeln. Am Halsausschnitt wurde individuell ein Bändchen eingezogen.

Untergewand - Hemd

Die Bruche

aus ungebleichtem Leinen wurde sowohl in den Beinlingen als Unterhose getragen, als auch als separates Kleidungsstück, wenn die Arbeit oder das Klima dies verlangten.

Die halb offenen Beine der Bruche wurden auf unterschiedliche Art hochgebunden oder um die Beine gewickelt.

Grundlage sind zwei identische Zuschnitte. Die Bundbreite sollte etwa dem doppelten Hüftumfang entsprechen, damit man es später zusammenraffen kann. Die Länge sollte bis über die Knie reichen.

 

Bruche

Es gab unterschiedliche Weisen, wie die lose herabhängenden Beinlappen daran gehindert wurden, herumzuflattern.

Man konnte sie mit einem Stück Schnur hochbinden. Oder man wickelte sie um die Beine und verknotete die Endzipfel.

Die Bundhaube / Coife

aus ungefärbtem Leinen trug man(n) auf dem Kopf. Sie schützte das Haar vor Verschmutzung und Ungeziefer. Sie wärmte und schützte den Träger vor starker Sonneneinstrahlung.

Die Bundhaube war die typische Kopfbedeckung des Mannes.

Entweder wurde sie mit den Bändern unter dem Kinn verschnürt oder man(n) trug sie mit offenen Bändern.

 

Bundhaube

Bundhaube von vorne

Hier führt euch ein mutiges Model die selbst gefertigte Unterwäsche vor.

Unterwäsche Bild 1Unterwäsche Bild 2Unterwäsche Bild 3

 

Unterwäsche Bild 4Unterwäsche Bild 5Unterwäsche Bild 6

 Unterkleid oder Unterhemd

Im Gegensatz zum Mann, war Unterwäsche für Frauen im gesamten Mittelalter unbekannt. Sie trugen unter dem Kleid ein Unterkleid oder Unterhemd aus Leinen.
Gleichzeitig diente dieses als Schlafgewand.
Es war von einfachem Schnitt und reichte bis zum Knie oder bis zu den Knöcheln.

Unterkleid

 © Cat-Town

Tags: ,

2 Responses to Kleidung im Mittelalter – Untergewänder

  1. Brighid
    13. August 2012 at 13:35

    Das stimmt auch nur zu einem kleinen Teil, was hier geschrieben wird. Das Mittelalter beträgt rund 1000 Jahre. In der Zeit hat sich die Kleidung stark verändert. Die Bundhaube kam erst im 13. Jh. und wurde auch nicht bis zum Ende des MA getragen. Der Schnitt der Bruche, die auch erst ab dem späten 11. Jh. in Mode kam, änderte sich im Laufe der Zeit extrem (von eher weiter zu sehr eng). Es gab auch keine Unterschiede zwischen Hemd und Unterkleid für Männer und Frauen. Der Schnitt war im Groben der Gleiche, nur daß das Unterkleid für Frauen knöchellang war. Daß das Hemd in der Bruoch getragen wurde, ist ebenfalls stark zu bezweifeln.
    Bisschen mehr Recherche und eine genaue Eingrenzung der Zeit wäre angebracht…

    • kortini
      13. August 2012 at 22:58

      Hallo Brighid,

      besten Dank für deinen Hinweis. Wie du sicherlich gesehen hast, ist die Bekleidungsserie das Werk eines Gastautors. Hier wurden die eigenen Erfahrungen aus der selbst geschneiderten Gewandung geschildert (wie ich zufällig weiss).
      Da du aber anscheinend sehr interessiert und informiert im Bereich der Kleidung des Mittelalters bist, kannst du uns gern deine eigenen Artikel anbieten.

      Liebe Grüsse
      kortini

Hinterlasse einen Kommentar zu kortini Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *