Die Unterwäsche des Mannes bestand aus einem Hemd und einer Unterhose, der Bruche oder Brouch.
Das Hemd
war sehr einfach geschnitten und aus Leinen. Zwei Rechtecke für die Ärmel, zwei Teile für Vorder- und Rückenteil und eventuell zwei kleine Quadrate als Zwickel unter den Ärmeln. Am Halsausschnitt wurde individuell ein Bändchen eingezogen.
Die Bruche
aus ungebleichtem Leinen wurde sowohl in den Beinlingen als Unterhose getragen, als auch als separates Kleidungsstück, wenn die Arbeit oder das Klima dies verlangten.
Die halb offenen Beine der Bruche wurden auf unterschiedliche Art hochgebunden oder um die Beine gewickelt.
Grundlage sind zwei identische Zuschnitte. Die Bundbreite sollte etwa dem doppelten Hüftumfang entsprechen, damit man es später zusammenraffen kann. Die Länge sollte bis über die Knie reichen.
Es gab unterschiedliche Weisen, wie die lose herabhängenden Beinlappen daran gehindert wurden, herumzuflattern.
Man konnte sie mit einem Stück Schnur hochbinden. Oder man wickelte sie um die Beine und verknotete die Endzipfel.
Die Bundhaube / Coife
aus ungefärbtem Leinen trug man(n) auf dem Kopf. Sie schützte das Haar vor Verschmutzung und Ungeziefer. Sie wärmte und schützte den Träger vor starker Sonneneinstrahlung.
Die Bundhaube war die typische Kopfbedeckung des Mannes.
Entweder wurde sie mit den Bändern unter dem Kinn verschnürt oder man(n) trug sie mit offenen Bändern.
Hier führt euch ein mutiges Model die selbst gefertigte Unterwäsche vor.
Unterkleid oder Unterhemd
Im Gegensatz zum Mann, war Unterwäsche für Frauen im gesamten Mittelalter unbekannt. Sie trugen unter dem Kleid ein Unterkleid oder Unterhemd aus Leinen.
Gleichzeitig diente dieses als Schlafgewand.
Es war von einfachem Schnitt und reichte bis zum Knie oder bis zu den Knöcheln.
© Cat-Town
Das stimmt auch nur zu einem kleinen Teil, was hier geschrieben wird. Das Mittelalter beträgt rund 1000 Jahre. In der Zeit hat sich die Kleidung stark verändert. Die Bundhaube kam erst im 13. Jh. und wurde auch nicht bis zum Ende des MA getragen. Der Schnitt der Bruche, die auch erst ab dem späten 11. Jh. in Mode kam, änderte sich im Laufe der Zeit extrem (von eher weiter zu sehr eng). Es gab auch keine Unterschiede zwischen Hemd und Unterkleid für Männer und Frauen. Der Schnitt war im Groben der Gleiche, nur daß das Unterkleid für Frauen knöchellang war. Daß das Hemd in der Bruoch getragen wurde, ist ebenfalls stark zu bezweifeln.
Bisschen mehr Recherche und eine genaue Eingrenzung der Zeit wäre angebracht…
Hallo Brighid,
besten Dank für deinen Hinweis. Wie du sicherlich gesehen hast, ist die Bekleidungsserie das Werk eines Gastautors. Hier wurden die eigenen Erfahrungen aus der selbst geschneiderten Gewandung geschildert (wie ich zufällig weiss).
Da du aber anscheinend sehr interessiert und informiert im Bereich der Kleidung des Mittelalters bist, kannst du uns gern deine eigenen Artikel anbieten.
Liebe Grüsse
kortini