Bärlauch

25. März 2012
Von

Heil- und Nutzpflanzen

Der Bärlauch ist verwandt mit Zwiebel, Schnittlauch und Knoblauch und ist in Europa und Teilen Asiens vor allem in Wäldern verbreitet. Man findet ihn in fast ganz Europa und bis nach Kleinasien und in den Kaukasus. Früh im Jahr treibt er aus und bereits zwei bis drei Monate später vergilben die Blätter wieder. Dann müssen die Samen ausgereift sein – oder die Zwiebel muß genug Vorrat für den nächsten Austrieb gespeichert haben. Die Samen haben eine Keimdauer von zwei Jahren und brauchen einen Kältereiz (“Frostkeimer”), um zu keimen.

Die Pflanze ist ausdauernd und wird 20 – 50 cm hoch. Ihr Geruch ist kennzeichnend (“Waldknofel”). Bärlauch blüht mit der für Zwiebelgewächse typischen Kugelform, die Blüten sind weiß und duften. Brutzwiebeln bildet er nicht. Trotz der langen Keimdauer bildet Bärlauch binnen Kurzem durch die Teilungsfähigkeit seiner Zwiebeln dichte Horste. Darauf sollte man im Garten achten.

Bärlauch (Allium ursinum)

Bärlauch (Allium ursinum) (Tafel aus -Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz- von Otto Wilhelm Thomé von 1885) – Quelle: www.BioLib.de

Bärlauch möchte schattige, feuchte und humusreiche Standorte. Er bevorzugt Auwälder und Laubwälder. In Deutschland ist Bärlauch im Süden verbreitet, im Norden selten. Brandenburg und Hamburg führen ihn in der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten, Bremen stuft ihn als “extrem selten” ein und Schleswig Holstein als “potentiell gefährdet”. In Osttirol fehlt Bärlauch, im westlichen und südlichen Alpengebiet Österreichs ist er gefährdet, ansonsten kommt er oft bis vereinzelt vor.

Bärlauch ist eine altbekannte Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze. Er gehört in die Frühjahrsküche. Allerdings sollte er roh (wie Schnittlauch) verwendet werden, da die wünschenswerten Inhaltsstoffe duch Hitze verändert werden. Man kann ihn einfrieren oder als Pesto im Kühlschrank bis zu einem Jahr gebrauchsfähig lagern.

Im Mittelalter wurde Bärlauch als “herba salutaris” bezeichnet. Er sollte neben dem Nutzen in der Küche auch noch Unheil abwehren – getreu dem rumänischen Sprichwort “Er flieht wie eine Hexe vor dem Weißen Lauch”. Auch Knoblauch wird dämonenabwehrende Kraft nachgesagt – kein Wunder, bei dem Geruch…. Allerdings riecht Bärlauch weniger stark und man duftet auch nicht am Tage nach dem Verzehr “aus allen Knoblöchern” danach.

Bärlauch hilft bei Blähungen, hohem Blutdruck und Gefäßveränderungen. Man darf das Wildkraut für den Eigenbedarf sammeln. Das sollte vor der Blüte geschehen, da er sonst an Aroma einbüßt. Es besteht Verwechslungsgefahr mit Maiglöckchen, Herbstzeitlose und Aronstab. Diese Pflanzen sind hoch giftig. Besser, man pflanzt Bärlauch im Garten an einer schattigen, feuchten Stelle an.

© Amhara zu Agorá

Tags: ,

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *